laut.de-Kritik
Überflüssiges, aber gutes Best Of-Album des ehemaligen ODB-Labels.
Review von Stefan JohannesbergDer alte, dreckige Bastard kann einem ja richtig leid tun. Erst wird er nach spektakulärer Flucht zu zwei bis sechs Jahren Gefängnis verknackt, dann spielt er deswegen auf dem dritten Streich seines Wutang Clans nur eine Nebenrolle, und zu guter Letzt macht mittlerweile ein Gerücht die Runde, dass er im Knast um seine Gesundheit fürchten muss (Remember, keine Seife fallen lassen). Und jetzt veröffentlicht seine Ex-Plattenfirma Elektra auch noch eine lieblos zusammengestellte Compilation seiner vermeintlich besten Songs. Klar, Plattenverkäufe bringen Kohle, doch ich glaube nicht, dass Ol’Dirty diesem Album zugestimmt hat.
Denn eine Frage sei erlaubt, wer soll diese Platte denn kaufen? Bis auf den Remix von Mariah Careys "Fantasy" befinden sich ausschließlich bekannte Stücke seiner zwei Solo-Scheiben auf "The Dirty Story". Fans des Bastards besitzen diese ohnehin schon, und nur die wenigsten werden wegen eines einzigen Songs 30 Tacken ausgeben. Besser und interessanter wäre es gewesen, wenn man seine besten Gastauftritte oder wenigstens ein paar rare Remixe und B-Seiten verwendet hätte. Doch die Quittung für Elektra folgt auf dem Fuß, denn "The Dirty Story" schafft nicht den Sprung in die Billboard-Charts.
Alle Hip Hopper und Wu-Headz sollten lieber bis zum März 2002 warten, denn dann erblickt Dirtys dritter Streich "The Trials And Tribulations Of Russell Jones" auf D3 Entertainment das Licht der Musikwelt. Die erste Single "Dirty And Stinkin" feat. Method Man ist schon für die kommenden Wochen angekündigt. Seine Lyriks und Raps wurden teilweise vor seiner Verhaftung und während seiner Flucht im Studio des Rza aufgenommen. Also habt Geduld, denn ODB hat es verdient.
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