laut.de-Biographie
Olaf der Flipper
40 Millionen verkaufte Tonträger, zahlreiche Goldene Stimmgabeln, zwei Echos: Die Flippers gehören trotz eher bescheidener musikalischer Fertigkeiten zu den erfolgreichsten Formationen des Landes. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs kürt sie selbst das Jugendmagazin Bravo zu den größten Bands der Welt. "Platz 1 war, glaube ich, T.Rex", erinnert sich Olaf der Flipper später bei "DAS!", "Platz 12 waren die Beatles und wir waren damals Platz 16." Nach über 40 Jahren Bandgeschichte endet ihre gemeinsame Karriere und nur Olaf Malolepski bleibt als der selbsternannte "letzte singende Flipper" übrig.
Im Frühling 1946 wird er in Magdeburg geboren. Gemeinsam mit seiner Mutter siedelt Malolepski 1958 nach Pforzheim über. Nach einer Ausbildung zum Werkzeugmacher leistet er seinen Wehrdienst ab. In dieser Zeit spricht die Dancing Show Band den seit Jugendtagen musizierenden Sänger an. Er ersetzt das Gründungsmitglied Manfred Hehl. Rege erinnert er sich an seinen ersten Auftritt. Da habe "eine junge Dame vor der Bühne getanzt, bei der ich sofort wusste: Die würde ich auf der Stelle heiraten. So beginnt eine 50 Jahre währende Ehe, durch die sie ihn auch als Stylistin begleitet.
1969 benennt sich das Sextett in Die Flippers um und veröffentlicht ihre erste Single "Weine Nicht, Kleine Eva". Ein Jahr später folgt das Debütalbum "Die Flippers". Unter dem Allerweltspseudonym Christian Peters wagt sich Malolepski Anfang der 1970er an ein Soloprojekt, im Fokus steht aber seine Band, die unzählige Alben veröffentlicht. Als der Erfolg bereits abzunehmen droht, stoßen 1985 die Songschreiber Uwe Busse und Karl-Heinz Rupprich helfend dazu. Kurz darauf landen sie mit "Die Rote Sonne Von Barabados" einen ihrer bekanntesten Schlager-Hits.
Schon 1987 treten sie am Ballermann in der noch jungen Diskothek Oberbayern auf. "Wir haben da ein bisschen Kultur reingebracht", erinnert sich Malolepski später bei "DAS!". "Wir waren eine Woche auf Malle, sind durch die Lokale gezogen. Es war großartig!" Mit seichtem Schlager, auffällig bunter Showbekleidung und immer höheren Chartplatzierungen sammeln sie in den folgenden 20 Jahren über 40 Goldene Schallplatten ein. Mittlerweile zum Trio reduziert verkünden Die Flippers ihre Auflösung. Knapp 250.000 Menschen besuchen 2011 ihre 45 Konzerte umfassende Abschiedstournee.
Nach einem letzten Auftritt beim Frühlingsfest der Volksmusik endet die Ära der Flippers. Manfred Durban und Bernd Hengst ziehen sich ins Privatleben zurück, doch Malolepski hadert mit der Musiker-Rente. Bereits nach zwei Wochen treibt ihn seine Frau an, eine Solokarriere unter seinem Vornamen zu starten. Sein erstes Soloalbum erscheint im Herbst 2011 unter dem Titel "Tausend Rote Rosen". Eine Goldene Schallplatte bezeugt den erfolgreichen zweiten Karrierestart. Nach seinem zweiten Album "Wenn Der Anker Fällt" erweitert er seinen Künstlernamen zu Olaf der Flipper.
Im Jahrestakt veröffentlicht der Schlagersänger Alben über den Sony-Ableger Ariola. Die Zusammenarbeit endet nach der Kompilation "Du Bist Wie Champagner - Zum Jubiläum Nur Das Beste". Ab 2017 arbeitet Malolepski mit dem Schlager-Platzhirsch Telamo zusammen. Ein Jahr später verpasst er mit "Tausendmal Ja" nur knapp die Spitzenposition der Charts. Da "waren nur die Rapper, die aus dem Echo geflogen sind, vor mir. Die kannst du natürlich nicht toppen", erklärt er der Westfalenpost mit Blick auf das zeitgleich erschienene Album "Platin War Gestern" von Kollegah und Farid Bang.
2022 verpasst ihm DJ Herzbeat einen unerwarteten Karriereschub. Dessen Remix zum Flippers-Song "Wir Sagen Danke Schön" entwickelt sich dreizehn Jahre nach Veröffentlichung zu einem Sommerhit bei Jung und Alt. Olaf der Flipper ergreift die Gunst der Stunde, nimmt den Song erneut auf und tritt damit im ZDF-Fernsehgarten und bei Silbereisens "Die große Schlagerstrandparty 2022" zwischen Roland Kaiser und Jürgen Drews auf. Im Frühjahr 2023 folgt das dazugehörige Album, ein "Dankeschön" "an alle Flippers-Fans da draußen, die unsere Songs weitertragen und singen, singen, singen."
1 Kommentar
Auto-Korrektur? Er meinte sicherlich "weiter ertragen".