laut.de-Kritik

Ein Meteor verlässt seine Bahn.

Review von

P. Paul Fenech sollte von seiner Hauptcombo The Meteors eigentlich schon bekannt genug sein - wer von sich behauptet, eine Ahnung von Psychobilly und ähnlicher Musik zu haben, der sollte eigentlich auch schon mal eine seiner Soloscheiben gehört haben. Wer das nicht hat, bekommt mit "The 'F' Word" die nächste Chance.

Und die sollte man nicht ungenutzt lassen. Auch wenn es auf der Scheibe nicht unbedingt allzu viel Psychobilly zu hören gibt. Aber deswegen macht man ja Soloscheiben, um sich vom Betätigungsfeld der Hauptband ein wenig abzuwenden. Wundert euch also nicht, wenn das Album mit der astreinen Surfernummer "Rock'n'Roll (4 vs 1 Mix)" loslegt. Auch der Titeltrack behält das Surferfeeling unterschwellig. Vor allem lebt der Song aber vom derben Humor des Sängers/Gitarristen.

Eine druckvolle Produktion hört sich natürlich anders an, teilweise klingt das fast schon nach einer Liveaufnahme mit altem 4-Spur-Recorder, aber Spaß machen die Songs auf "The 'F' Word" trotzdem allemal. Man mag sich vielleicht daran stören, dass die Ramones-Coverversion von "Poison Heart" hin und wieder etwas schief klingt, doch wenn Fenech das so will, dann klingt das eben so. Wer es etwas smoother haben will, klickt "Snake Eyed Girl" an und freut sich über etwas mehr Rockabilly.

Ein paar Westerneinflüsse dürfen auch nicht fehlen. Die kommen mit "The Hangman's Daughter" angaloppiert, das Fenech mit weiblicher Unterstützung intoniert. Bei "Scarecrow" scheint es sich um eine Art Psychobilly-Ballade zu handeln, die aber das Produktionsfiasko schon knapp an die Grenze treibt. Da kann ich dem instrumentalen "Agarrand La Guitarra. Del El Diablo" schon deutlich mehr abgewinnen. Immerhin lässt dort der "Pulp Fiction"-Sountrack kräftig grüßen, cool!

Psycho und Billy treffen sich eigentlich ausschließlich in dem zügigen "3 Minutes To Dead Time" und dem ebenfalls sehr surflastigen und einprägsamen "(Not) Fuckin Around". Auf weibliche Unterstützung greift der Glatzkopf noch mal bei "Funnel Of Love" und dem etwas abgewandelten Johnny Cash-Cover "Jackson" zurück. Nach Showdown in einer staubigen Westernumgebung klingt der "Angelsong", der gleichzeitig einen Schlusspunkt unter die Scheibe setzt.

Trackliste

  1. 1. Rock N Roll (4 VS 1 Mix)
  2. 2. The
  3. 3. Poison Heart
  4. 4. Snake Eyed Girl
  5. 5. The Hangman's Daughter
  6. 6. Scarecrow
  7. 7. Agarrando La Guitarre. Del El Diablo
  8. 8. 3 Minutes To Dead Time
  9. 9. Funnel Of Love
  10. 10. (Not) Fuckin Around
  11. 11. Jackson
  12. 12. Angelsong

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