laut.de-Kritik

Elegante House-Grooves mit futuristischem Pop-Appeal.

Review von

Neues von Popshop: Der Zürcher Elektroniker Martin Akeret legt mit "A Warm Place Without Memory" sein inzwischen viertes Album vor und findet darauf zu genau den Qualitäten zurück, mit denen er seine Karriere vor rund zehn Jahren auf den Weg gebracht hat.

Spielerisch und locker entfalten die Stücke ihre auf einem breiten Fundament rhythmischer Elementen stehenden, aber trotzdem jederzeit eleganten House-Grooves. Zusammen mit seinem melodischen Überbau verströmt das Album einen futuristischen Pop-Appeal, dem man sich gerne hingibt.

Die Rückbesinnung auf die frühen Tage seines Popshop-Projekts spiegelt sich im aktuellen Line-Up. Nach dem letzten Album "New Bones" trennten sich die Wege von Akeret und Sängerin Stella-Loreen. Die 2008 beim Zürcher Minimal-Label Stattmusik veröffentlichte EP "Plaisir Noir" war bereits ein erster Fingerzeig, wohin die Entwicklung gehen könnte. Auf "A Warm Place Without Memory" kümmert sich Akeret nun also wieder verstärkt um die stimmliche Dimension.

Eine Entwicklung, die dem Album gut bekommt. Das zeigt sich gleich bei den ersten Stücken. Tracks wie "The End Of Symphony" beziehen einen guten Teil ihrer Faszination aus dem gekonnten Spiel zwischen Nähe und Distanz.

Akerets Vocals bringen eine deepe Dimension zum Vorschein und fungieren für die Zuhörer als wichtiges Identifikationsmoment. Im Gegensatz dazu wahren die Sounds deutlich mehr Abstand, gefallen sich in einer wavigen Zurückgezogenheit.

Greifen Popshop einmal nicht zum Mikrofon, dann öffnen sich die Tracks den Zuhörern viel direkter. Das beste Beispiel dafür liefert "My Glowing Melody", das mit Italo-Disco-Verweisen glänzt und eine begeisternde Lockerheit an den Tag legt.

Auf einem der letzten Tracks holt Martin Akeret dann doch noch eine Chanteuse ans Mikrofon: Larissa Kapp, die bereits auf dem 2003er Popshop-Album "The Distance Between Us" zu hören war, gibt "Same Place" mit ihrer Stimme eine soulige Note. Ein Experiment, das nur zum Teil gelingt und den Track nicht so recht ins Albumkonzept passen lässt.

Den guten Eindruck, den "A Warm Place Without Memory" hinterlässt, stört das jedoch nicht. Das aktuelle Release knüpft nahtlos an den bislang besten Popshop-Longplayer "Salon Bizarre" an - die Formkurve zeigt eindeutig wieder nach oben.

Trackliste

  1. 1. Electric Eyes
  2. 2. The End Of The Symphony
  3. 3. If This Is What We Get
  4. 4. Full Of Grunge (2010)
  5. 5. My Glowing Melody
  6. 6. Basic Life Support
  7. 7. Shaken Confidence
  8. 8. The Root Of The Matter
  9. 9. Human Machine Interface
  10. 10. Same Place feat. Larissa Kapp
  11. 11. The Booking Mafia
  12. 12. Digital Cowboys

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