Popshop - " Visual Heart Blood"

Viel Herzblut steckt im neuen Album des Schweizers Martin Akeret. Das macht schon der Blick aufs Gesamtpaket von "Visual Heart Blood" deutlich. Sein mittlerweile siebter Longplayer ist mehr als ein reines Album. Zusätzlich zu den zwölf
neuen Tracks aus Popshops Studio wagte sich Martin Akeret auf das Feld der visuellen Künste vor. So entstanden fünf Videos, die nun den zweiten Teil von "Visual Heart Blood" bilden und als zweite Disc dem schön gestalteten CD-Release beiliegen.

Musikalisch nimmt Popshop den Faden wieder auf, den man von früheren Releases wie "The Distance Between Us" und "New Bones" kennt. In bekannt feinfühliger Manier webt er einen leichtgängigen Groove-Teppich, auf dem es sich dann alle seine Songs gemütlich machen.

Im Vordergrund stehen aber keineswegs die clubbigen Elemente. Das unterscheidet "Visual Heart Blood" von den ganz frühen Veröffentlichungen wie "Salon Bizarre", die sich ganz deutlich mit beiden Beinen auf der Tanzfläche zuhause fühlten.

Auf "Visual Heart Blood" treten die Lyrics und Vocals mit Nachdruck in den Mittelpunkt. Die Stimmungslage bleibt dabei stets von einer leichten Melancholie durchtränkt. Kein Wunder, wenn Stücke wie "They Talk Too Much" wie eine Fortführung dessen wirken, was vor 30 Jahren New Romantic genannt wurde.

Doch um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Popshop betreibt mit "Visual Heart Blood" keinen Retro-Chic wie Hurts. Seine Stücke brauchen keinen Fixpunkt im popkulturellen Referenzrahmen. Popshop pflegt seinen ganz eigenen Stil zwischen Songwriting, Club und Videokunst.

Als schönen Bonus legt Martin Akeret sein drum eine DVD drauf. Auf ihr sind die Videoclips zum Opener "Shape And Shadow" sowie zu den Albumtracks "Stupid Things", "They Talk Too Much" und "The Music Saved Her Life" und "Too Many Faces" zu sehen. Dazu kommen ein Trailer und ein Making-Of. Empfehelnswert.