laut.de-Biographie
Quasi
Und schon wieder eine Band aus Portland, Oregon. Dabei reichen die Wurzeln von Quasi bis tief in die 90er Jahre zurück, als Bands wie The Shins, The Thermals, Yacht oder The Decemberists noch gar nicht existieren. Vielmehr ist das weitreichend aktive Trio um Sam Coomes, Joanna Bolme und Janet Weiss eine Zutat für die Ursuppe amerikanischen DIY-Indie-Rocks.
Schon 1990 gründen Coomes und Weiss die Band Motorgoat, die 1993 ohne Umwege zu Quasi wird. Man nimmt zunächst als Duo Songs auf, spielt live aber in wechselnden Besetzungen auch mit zusätzlichen Musikern. So entsteht wohl auch das weitreichende Netzwerk der beiden. Denn parallel zu den ersten beiden Quasi-Alben "Early Recordings" und "R&B Transmogrification" steigen beide – heute übrigens ein längst wieder geschiedenes Ehepaar – in weitere Bands ein.
Coomes schließt sich erst Elliott Smith und seiner Post-Grunge-Band Heatmiser an und wird später zum wichtigen Session-Musiker der Indie-Veteranen von Built To Spill, Weiss wird zunächst Drummer der Riot Grrrl's von Sleater Kinney – ein Posten, den sie bis zum Split 2006 wiederholt bekleiden wird. Auch bei Bright Eyes trommelt sie zeitweilig, was den guten Draht nach Omaha einmal mehr belegt.
Quasi wiederum erregen erstmals mit ihrem dritten Album "Featuring Birds" größere Aufmerksamkeit, da Weiss ihr Schlagzeug noch wuchtiger spielt, und Coomes sowohl den Noise-Rock von My Bloody Valentine als auch feine Pop-Harmonien der 60er Jahre für die pianogeführten Songs studiert hat. Als ironisch-heiterer und doch auch agressiver Lexikon-Pop wird das Album in Szenekreisen gefeiert, während der Hype um den Slacker-Sound von Bands wie Pavement bereits wieder abebbt.
Coomes und Weiss spielen mit "Field Studies" (mit Elliott Smith am Bass), "The Sword Of God", "Hot Shit!" und "When The Going Gets Dark" vier weitere Alben mit wahllos zitierendem Stil-Rodeo ein, ehe auf ihrer Tour 2006 Joanna Bolme als Bassistin in die Band einsteigt. Sie hat zuvor unter anderem ihr Haus für die Aufnahmen von "Either/Or" von Elliott Smith zur Verfügung gestellt und Stephen Malkmus bei seiner Zweitkarriere mit The Jicks begleitet.
Mit "American Gong" erscheint 2010 das erste gemeinsame Album des Trios. Und Carrie Brownstein von Sleater Kinney ist sich jetzt schon sicher, dass alle Hörer ihren Spaß haben werden: "Ja! Yeah! Juhu! Worte reichen einfach nicht, verglichen mit dem unbändigen Gefühl, einfach nur umherspringen zu wollen."
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