laut.de-Kritik
Zwei Superstars auf Sparflamme.
Review von Alexander EngelenVor etwa zwei Jahren schlossen sich zwei Schwergewichte des Hip Hops und R'n'B zusammen, um auf "Best Of Both Worlds" ihre Kräfte zu bündeln. R. Kelly mimte den singenden, und Jay-Z den rappenden Teil des Black Music-Power-Duos. In den deutschen Landen hielten sich die Verkaufszahlen zwar in Grenzen, in Amerika hingegen ging die Platte weg wie warme Semmeln. Grund genug, diesen Erfolg zu wiederholen und erneut gemeinsame Sache zu machen.
Angesichts seines Rücktritts aus dem aktiven Rap-Zirkus mit seinem "Black Album" Ende 2003 feiert Jigga mit "Unfinished Business" eine erste Auferstehung. Was das ganze Trara seiner Pensionierung demnach sollte, weiß Hova allein. Am Geld kann es jedenfalls nicht gelegen haben, denn der Unternehmer braucht sich dank wirtschaftlichem Talent um Moneten keine Sorgen zu machen.
Vielleicht hätte aber ein klein wenig Druck diesem Album gar nicht geschadet. Bis auf einige Ausnahmen fehlt "Unfinished Business" die Qualität einer Zusammenkunft der Titanen aus Hip Hop und R'n'B.
Während "The Return" stark das Album eröffnet und "Big Chips" ähnlich schunkelnd den Kopf nicken lässt, fehlt es den folgenden Track Masters-Produktion schlichtweg an Stichhaltigkeit. "She's Coming Home With Me" klingt nach erzwungener Latino-Lady-Nummer, und "Feelin' You In Stereo" gehört einfach nicht auf dieses Album. Die Schnulze hat wohl nicht mehr auf R. Kellys Solo-Scheibe drauf gepasst. Aber wer weiß schon, was in den Köpfen der beiden zweifellos talentierten Superstars so vorgeht? Obwohl - R. Kelly macht eigentlich ziemlich deutlich, womit er sich so beschäftigt: "Mo' Money" und "Pretty Girls".
"Don't Let Me Die" schlägt schließlich noch ganz andere Töne an. In "Jesus Walks"-Manier marschiert der Beat nach vorne, während Kelly flehend in eine Predigt verfällt. Als kleines Gimmick am Schluss dürfen die Old School-Legenden Slick Rick und Doug E. Fresh ein kleines Wiedersehen feiern.
Mit knapp 45 Minuten Laufzeit ist "Unfinished Business" auf jeden Fall zu kurz geraten, zumal der Qualitätsanspruch von Kelly und Hova für die kurze Zeit auch noch schwer runtergeschraubt ist. Trotzdem schaffen es die beiden auch noch auf Sparflamme, den einen oder anderen gelungenen Track zu machen.
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