laut.de-Kritik

Die Beats rumpeln altbacken, und doch bleibt ein positiver Vibe.

Review von

Alles auf Anfang: Nach dem Tod von Rap-Legende Chino XL muss die natürlich superbe Eröffnung mit der duften "Be Ill"-Single nach hinten weichen. Immerhin tritt Chino XL auf Rakims "Pendulum Swing" mal wieder ins Rampenlicht und macht - wie erwartet - keine Gefangenen.

"Rakim Allah let the beast loose (Yeah), somebody better call the paramedics / I said pair of medics,'cause you gon' be needing at least two (Yeah) / Scribblin' written religion, head-on collision, metal airbags couldn't stop me / My word scriptures don't just burn bridges, they collapse 'em like the Francis Scott Key / Your favorite coke rapper don't wanna do it with big Chi (Ahem) / Clearly you can hear the crack in my voice like I'm going through puberty (Yeah) / Since been in plastic cassette tapes, the Puerto Rican bastard superhero without capes / I'm the reason why they invented faster rewind buttons in the first place (Yeah)".

Der Gastauftritt erinnert in seiner Gnadenlosigkeit an Freddie Foxxx auf Gang Starrs "The Militia" vom "Moment Of Truth"-Klassiker - womit wir bei einem Kritikpunkt von "G.O.D.'s Network (REB7RTH)" wären: Die Beats und Cuts von Rakim höchstpersönlich bedienen sich altbekannter Samples und rumpeln meistens wie eine mittelmäßige DJ Premier-Kopie recht altbacken vor sich hin. Ein 25 Jahre alter Drum-Loop treibt "Now Is The Time" und erinnert die Sunz Of Man im Winter ihrer Karriere. "Love Is The Message" hält das Tempo und packt nur ein bisschen Soul zwischen die Lines. "God's Playground" beginnt mit dramatisch und lässt zumindest mit Jadakiss-Cuts im Hook aufhorchen. Nach mehreren Minuten langweilen jedoch die durchgenudelten Streicher-Arrangements und hölzernen Snares. Überhaupt sind die Scratches und Cuts auf Beatseite der Höhepunkt, denn auch "Pendulum Swing", "International" und "Sign Of Se7en" blubbern boom pappig aus den Boxen.

Einzig "Be Ill" überzeugt hier. Rakim dreht einmal mehr an den Tellern, die die Welt bedeuten und schweißt doch einen frischen, dunklen New York-Sound aus der MPC. Die Single unterstreicht dann auch deutlich, was das "G.O.D.'s Network (REB7RTH)" auszeichnet: die Emcees.

Rakim flowt, als wäre es 1990, Kurupt repräsentiert gewohnt, schadet dem Track nicht und bildet eine stabile Brücke zu den wenigen, aber gewichtigen Worten von Masta Killa. Auch die kritisierten Einschlaf-Beats werden nicht nur von Chino XL auseinandergenommen, Dutzende gestandene Rapper wie Crooked I, Method Man, 38 Spesh, Planet Asia, Hus KingPin, Joell Ortiz oder B.G. freuen sich, mit dem Gott auf einem Track performen zu dürfen - und bringen ihr A-Game.

Ja, die Befürchtungen, hier eine lieblose Zusammenstellung alter Verse aus der Schublade vom zuständigen A&R M80 zu haben, schweben stets über dem Album - vor allem wenn bereits gestorbene Legenden wie Nipsey oder Prodigy am Start sind, Rakim eher homöopathisch seine Zeilen liefert und manche Vergleiche in den Versen arg outdated klingen. Insgesamt bleibt am Ende jedoch trotz aller Kritik ein positiver Vibe hängen - und natürlich Chino XLs letzter Rap zu Lebzeiten.

Trackliste

  1. 1. Be Ill feat. Kurupt & Masta Killa
  2. 2. Now Is The Time feat. B.G., Hus KingPin & Compton Menace
  3. 3. Love Is The Message feat. Nipsey Hussle, Planet Asia, Louis King, Snoop Dogg, Sally Green & Kobe Honeycutt
  4. 4. God's Playground feat. 38 Spesh, DMX, Fred the Godson & Skyzoo
  5. 5. Pendulum Swing feat. KXNG CROOKED, Canibus, La The Darkman & Chino Xl
  6. 6. International feat. Kool G Rap, Joell Ortiz & Tristate
  7. 7. Sign Of Se7en feat. Big Twins & Method Man

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