laut.de-Kritik
Stimmiges Gesamtbild seines melancholischen Schaffens.
Review von Kai ButterweckRoger Waters, seines Zeichens Pink Floyd-Co-Founder scheint sich entweder nichts aus dem Weihnachtsgeschäfft zu machen, oder er verliert mit zunehmendem Alter ein wenig sein Gefühl für Zeit und Raum: In der vermeintlich verkaufsschwächsten aller Jahreszeiten veröffentlicht der Brite mit "The Collection" sein nahezu komplettes Solowerk als Hartbox-Package.
Vielleicht liegts aber auch nur daran, dass dem Guten der künstlerische Stellenwert seines Schaffens bewusst ist - ausgefeilter Verkaufsstrategien bedarf es angesichts seiner Karriere wohl weniger. So oder so, "The Collection" umfasst imposante sieben CDs und eine DVD.
Über die Daseinsberechtigung von Outputs wie "The Pros And Cons Of Hitch Hiking", "Radio K.A.O.S.", "Amused To Death" und "Ca Ira" sowie dem opulenten Liveopus "In The Flesh" (Live Doppel-CD, DVD) bedarf es keiner Debatte. Dennoch hätte man der Vollständigkeit halber das Projekt "The Wall" aus dem Jahr 1990 sowie Waters unzählige Soundtrack-Beiträge noch ergänzen können.
Aber in der Hinsicht überlegt sich Sony ja vielleicht doch noch ein Veröffentlichung zur Weihnachtszeit. Wie dem auch sei, die wahren Fans greifen zu, und auch für Neueinsteiger bietet "The Collection" ein stimmiges Gesamtbild des melancholischen Schaffens von Roger Waters.
Doch während der Inhalt glänzt, giebt die Verpackung ein tristes Erscheinungsbild ab: Eine lieblose Hartbox, sechs Slim-Cases und ein Booklet mit standardisierter Aufzählung der einzelnen Werke stehen optisch in keinem Verhältnis zum epischen Inhalt. Leichte Abzüge in der B-Note würde man im Sport sagen. Aber am Ende zählt eben doch der Inhalt.
1 Kommentar
er hatte doch noch nie ein Gefühl für Zeit und Raum. Nur für Farben.
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