Porträt

laut.de-Biographie

Saba

1994 wird Saba als Kind des Chicago-R'n'B-Sängers Chandlar geboren, mit dessen Musik-Struggle er sich wohl für eine Lebenszeit identifizieren wird. Bevor der Junge nämlich zu einer der prägenden Stimmen von Chicagos Jazz-Rap-Ära wird, lernt er Klavier und absolviert die Highschool, wo er sich schon mit einer ganzen Rige von Chicagos hipen Smartboys und Smartgirls anfreundet. Das Jahr soll 2012 sein – und während in anderen Vierteln der Stadt die Geburtsstunde des Drills bevorsteht, braut sich in ihrem Kreis eine ganz andere Bewegung zusammen.

Saba - Few Good Things Aktuelles Album
Saba Few Good Things
Die Ambition eines Rap-Strebers.

Gemeinsam mit MfnMelo, Joseph Chilliams, Squeak und seinem Cousin Dinnerwithjohn gründen sie die PivotGang, eine Rapformation, die sich an diesem Punkt schon mit anderen poshen Chi-Town-Rappern vernetzt. Noname, damals noch vor Zeiten ihrer Uni- und Buchclub-Ära, Smino mit der verrückten Stimme und dem beeindruckenden Flow und ein junger Chance The Rapper. Alle von ihnen haben Bock auf Musik, nicht nur auf das Rappen limitiert.

Im Keller von Sabas Großvater richten sie ein Studio ein, das einer der Orte wird, an dem sie die Magie entstehen lassen. Er veröffentlicht sein erstes Mixtape "Getcomfortable" noch im selben Jahr, auf dem auch schon Mick Jenkins gastiert. Im Folgejahr folgt "ComfortZone", damals war das noch eine Art Proto-Cozy Tapes, ein Gastieren und Gastiertwerden zwischen graduell im Untergrund wachsenden Rapperinnen und Rappern, die zufällig auch alle miteinander befreundet sind.

Der Durchbruch der Szene passiert ebenfalls 2013 mit einem kleinen Mixtape namens "Acid Rap" von einem gewissen Chance The Rapper. Der hat mit dem Vorgänger schon alle Blogs mit sich hip werden lassen, aber hier kommt der endgültige Vorstoß in die erste Liga des Rap-Respekts. Der clevere Humor, die sympathische Aura, der Jazz-Revivalism, und Saba ist auf dem Song "Everybody's Something" mit vertreten. Ein Gefallen, der 2015 auf der Single "Angles" zurückgegeben wird und sogar eine Performance in Stephen Colberts Late-Night-Fernsehen bekommt. Oktober 2016 erscheint sein Debütalbum "Bucket List Project".

So malerisch die Geschichte bis hierhin anmuten mag, folgt nun ein Ereignis, das Saba den Boden unter den Füßen wegziehen wird. Im Winter 2017 wird sein Cousin John Walt – ebenjener Dinnerwithjohn – in Chicago erstochen, allein wegen eines Mantels. In vielen Interviews spricht Saba über den Schock und das Trauma, vor allem, wenn es sich recht bald wiederholen sollte. 2018 veröffentlicht er in Tribut dessen das Album "Care For Me", das kritisch durch die Bank hoch gelobt wird. Im Folgejahr erscheint auch mit "You Can't Sit With Us" ein Crew-Tape der PivotGang.

Die Tragödie setzt sich jedoch fort, als im Jahr darauf Squeak von der PivotGang ebenfalls Opfer eines Gewaltverbrechens wird. In einem Interview mit DJBooth spricht Saba über die Absurde und das Retraumatisierende daran, dass ein solcher Vorfall sich wiederholen könnte, insbesondere dann, wenn man sich eigentlich Zeit seines Lebens aus gewalttätigen Kreisen herausgehalten hatte. Er nimmt sich eine Auszeit, geht in Therapie, in der nicht zuletzt auch der Lockdown zu bewältigen gilt, und verarbeitet die Erlebnisse in seinem 2022 erscheinenden Album "Few Good Things".

Alben

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