laut.de-Kritik

Boom Bap steht ihm deutlich besser.

Review von

Nach dem in Kooperation mit Morlockko Plus entstandenen "Daddy's Home" veröffentlicht Samy Deluxe mit "Hochkultur 2" schon das zweite Album in einem Jahr. Den Kommentaren nach schlusszufolgern, herrscht unter den laut.de-Usern übereinstimmend die Meinung, "Daddy's Home" sei sehr gut und sein bestes Projekt seit Jahren. Somit sind die Erwartungen an dieses Album recht hoch.

Für den Opener "Martinshorn" konsultiert Samy den US-Produzenten Conductor Williams, der 80 Prozent der Westside Gunn-Beats aus den letzten drei Jahren verantwortet. Williams-typisch begrüßt einen sein fast schon ikonisches Producer-Tag, ehe sich Deluxe kurz an einer peinlichen Imitation von Gunns Flow versucht. Das langsame Instrumental mit den schiefen Blasinstrumenten und einem Glockenspiel ist zwar atmosphärisch, passt aber soundtechnisch überhaupt nicht zum Hamburger. Der Part, in dem Samy die Realkeeper-Fahne hochhält und die Geschichte von Hip Hop verknappt nacherzählt, löst eher Fremdscham aus, als dass er unterhält. Insgesamt ein relativ schwacher Einstieg in das 18 Songs starke Album.

Zumindest der nächste Track entpuppt sich aber als absoluter Banger. Das epische, von DJ Desue produzierte "Roter Velour" mit dem obskuren Vocal-Sample und einer treibenden Gitarre markiert die mit Abstand beste Anspielstation auf "Hochkultur 2". Der jazzige "ASD Track" mit funkiger Bassline, auf dem Samy gemeinsam mit seinem Duo-Partner Afrob spittet, überzeugt ebenfalls. Auch das soulige, von Morlockko Plus produzierte "Kalte Füsse" beweist, dass Samy Deluxe die nach vorne gehenden Boom Bap-Beats besser stehen als die statischen, nach Griselda-Vorbild produzierten Instrumentals.

"Mein' kein Sample, wenn ich sage: 'Ich brauch' 'n 808-Bass-Break'", rappte Samsemilia noch auf "Daddy's Home". Scheinbar hat er sich gut erholt, auf "Vendetta" spammt er die 808s nämlich wie sonstwas. Ich habe das Gefühl, Samy weiß häufig gar nicht, wie er auf Trap flowen soll, er wirkt trotz seines Mic-Skills unbeholfen und seine Autotune-Hooks klingen unangenehm. Etwas besser gefällt mir da das auch relativ zeitgenössische "Yves Klein". Der Song mit rückwärts abgespielten Sample und diesem mir von Kanye West bekannten Vocal-Effekt versprüht trotz seiner merkwürdigen, esoterisch angehauchten Parts Feeling.

Das mit einer Synth-Orgel unterlegte "A.S.A", das den bilingualen Rapper JuJu Rogers featuret, sticht wieder ein wenig heraus und reiht sich unter den Highlights der LP ein. Lediglich ganz nett geraten das ambientartige "Last Exit" und das lofieske "Antidepressiva".

Als richtig wack gehen nur "Instinkt" und der pseudo-sozialkritische und mich ein wenig an Dat Adam erinnernde "Brainwash" durch. Das mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit vom Sound des letzten Rejjie Snow-Albums inspirierte "Don Quixote" macht die beiden vorherigen Tracks zwar nicht wieder wett, fällt aber deutlich erträglicher aus. Das gospelhafte "Everything" wäre mit seiner hoffnungsvollen Stimmung das ideale Outro für "Hochkultur 2" gewesen, die letzten zwei Tracks "Immortal" und "Blanco Check" hätte es jedenfalls nicht mehr gebraucht.

Das größte Manko allerdings liegt in den Texten und dem Vortrag. Fast alles, das aus Samys Mund kommt, wirkt verkrampft, und diese möchtegern-schlau-deepen Zeilen bringen mich zur Weißglut: "Wer kann unterscheiden zwischen Fact und Fiction? Wer kann übern Rand seines Tellers blicken?" Eine positive Ausnahme bildet der Song "Kalte Füsse", auf dem der Wickeda MC seinen Werdegang reflektiert: "Meine Selbstfindung war Public Viewing."

"Phrasendrescher, links und rechts." Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten. Aber der einzige Phrasendrescher, den ich hier sehe, sind Sie, Herr Sorge.

Trackliste

  1. 1. Martinshorn
  2. 2. Roter Velour
  3. 3. Masterclass
  4. 4. ASD Track
  5. 5. Vendetta
  6. 6. Yves Klein
  7. 7. Kalte Füsse
  8. 8. Antidepressiva
  9. 9. MikroDose
  10. 10. Last Exit
  11. 11. A.S.A
  12. 12. Instinkt
  13. 13. Brainwash
  14. 14. Waxfigur
  15. 15. Don Quixote
  16. 16. Everything
  17. 17. Immortal
  18. 18. Blanco Check

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LAUT.DE-PORTRÄT Samy Deluxe

Egomanie erweist sich im Rap-Game nicht unbedingt als Karrierehindernis. Samy Deluxe macht es vor und setzt sich - drei Stufen cooler als "cool as fuck" …

8 Kommentare mit 99 Antworten

  • Vor 8 Monaten

    Erwartbare Wertung die klar geht. Keine Großtat aber wie schon aller Orten gesagt der beste Output seid ca. zehn Jahren.

  • Vor 8 Monaten

    Ich höre zwar Rap, bin aber nach den laut.de'schen Standards genrefremd. Ich habe daher folgende, wirklich ernstgemeinte Frage: Wer hört das?

  • Vor 8 Monaten

    Die kritisierte schlau-deepe Zeile find ich gar nicht so schlimm. Bedeutet ja nur man sollte seine eigene Prägung mitdenken und Perspektivwechsel sind auch nicht verkehrt. Haben wir auch hier schon festgestellt. Ich glaube nicht, dass er damit Fake News - Freunden die Hand reichen wollte.

    Da hat er schon deutlich Dümmeres gesagt. Aber insgesamt natürlich Konsens, dass er viel Scheiß erzählt und sich gerne intellektuell überhöht. Was ich komischerweise unsympathisch finde.

    • Vor 8 Monaten

      "Da hat er schon deutlich Dümmeres gesagt."

      Ohh, das Spiel gefällt mir auch!

      Ich gehe damit ins Rennen:

      "Sieh ma' her, wie ich dem King seine Krone zerschmetter'
      Auf den Thron raufkletter', ess' mein Brot mit Lätta
      Das ist so, so lecker, ihr seid Homo-Rapper
      Pimmel-in-den-Popo-Stecker, ihh"

    • Vor 8 Monaten

      Ich hab auch noch eine Passage von FDP-Samy aus 2009:

      "Und ich weiß, viele gehen gepisst, zur Arbeit
      Mit einem grimmigen Gesicht und denken: "Fick die Arbeit!"
      Und kommen jeden Tag zu spät zur Arbeit
      Doch auch Bill Gates steht morgens auf und geht zur Arbeit
      Und wahrscheinlich ist er sogar noch der Erste im Büro
      Und wenn du das nicht verstehst, dann erklär ich dir wieso, wieso
      Das Wort des Tages lautet: Ehrgeiz
      Denn zuerst will man reich sein und wenn man reich ist mehr reich"

    • Vor 8 Monaten

      Das war wirklich mit die textlich und raptechnisch schlimmste Zeit. Da hätte ich mich teils gerne durch die Headphones zu ihm gebeamt, um ihn heftig zu ohrfeigen.

    • Vor 8 Monaten

      FDP-Samy und CDU-Afrob, die beiden passen gut zusammen!

    • Vor 8 Monaten

      "FDP-Samy" einfach so eine akkurate Bezeichnung dieser Phase! :D

      Aber da Robbe gerade schon erwähnt wurde: Was ist los mit ihm? Habe gerade in ein Video zu diesem ASD-Track reingeschaut und finde, dass er richtig krank aussieht. Mager, eingefallen... :(

    • Vor 8 Monaten

      "Was ist schon ein Planet ohne ein Plan? Nurt noch ein Et. Buchstabiert ET, auf Englisch E.T."

    • Vor 8 Monaten

      "Frischer als Milch direkt aus dem Euter,
      Rap für die Leute, guck was ich heute
      für ne komplexer Strophe bau
      [hold it now].
      Was ich damit mein weiß ich nicht so genau [break]
      Aber was ich sage, das klingt oberschlau [break]."

    • Vor 8 Monaten

      Leute, was sind das für Lines! :D :D :D

      Ich stelle mir gerade vor, dass so ein Dadboarder auf einer Party jemanden Samy als Alternative zu dem ganzen frauenverachtenden Gangster-Deutsch-Rap empfiehlt, und diese Person sich dann solche Texte von obenreinzieht. Die würde dann ja denken, dass Deutsch-Rapper komplett schwachsinnig seien.

    • Vor 8 Monaten

      Die Lines sollten als Warnhinweise auf weed packungen gedruckt werden.

    • Vor 8 Monaten

      Ich habe mich mittlerweile auch wieder in einige Sachen reingehört und muss zur Erkenntnis kommen, dass Samy Deluxe damals nur deshalb einer der Besten gewesen ist, weil es damals einfach nicht viel besseres gab.

      "Jeder, der meiner Frau beim Stillen meines Babys auf den Busen starrt
      Steht schon mit mehr als nur einem Fuß im Grab. Guten Tag"

      Das hat er als Einstiegs-Line bei einem Song. Aber auch der modernere Kram ist nicht viel besser:

      "Ich bin so Schiller, so Goethe, so bitter, so böse
      Noch immer der größte Poet, der hier lebt, wenn ihr jetzt noch mehr wollt
      Fütter ich euch deutschen Dichtern Reime
      Bis ihr alle Brecht wie Bertolt"

      Das ist aus Poesie-Album, einem der meist gefeiertsten Lieder von ihm. Himmel.

    • Vor 8 Monaten

      „Eißfeldt macht den Beat klar“

    • Vor 8 Monaten

      "und muss zur Erkenntnis kommen, dass Samy Deluxe damals nur deshalb einer der Besten gewesen ist, weil es damals einfach nicht viel besseres gab."

      Das ist halt so true...es gibt heute natürlich immer noch massenhaft Idioten im Genre die noch deutlich hohler sind, aber es gibt halt einfach auch Viele die ihn in jeder Hinsicht komplett massakrieren. Wenn der heute in die Szene droppen würde, anstatt schon seit 100 Jahren am Start zu sein, würde sich absolut kein Schwanz für ihn interessieren...

    • Vor 8 Monaten

      "Ich habe mich mittlerweile auch wieder in einige Sachen reingehört und muss zur Erkenntnis kommen, dass Samy Deluxe damals nur deshalb einer der Besten gewesen ist, weil es damals einfach nicht viel besseres gab."

      Quatsch. Besser ist halt nur nichts für die Massen. Justus hat 2002 mit Zeichen und Muster ein Album geschaffen, das lyrisch und inhaltlich auch heute noch das meiste in den Schatten stellt. Samy war damals einfach overrated af, weil er cool war und technisch gut rappen und freestylen konnte. Ähnlich wie Kollegah 10 Jahre später overrated af war.

    • Vor 8 Monaten

      CAPSLOCKFTW auf Laut.de stets wacht,
      Seine Arroganz hell durch Äther kracht.
      Mit erhobenem Zeigefinger,
      Macht er's zur Qual, nicht geringer,
      Die Atmosphäre leidet, Tag und Nacht.

    • Vor 8 Monaten

      Nee Caps, da sind wir konträr. Justus ist schlecht gealtert im Vortrag. Sehr anstrengend und lehrerhaft. Da verblendet die Sympathie vllt ebenso wie Dende bei mir, will ich gar nicht bestreiten. Zu Samy und Kolle hingegen komplette Zustimmung. Dafür hab ich allerdings damals von allen Seiten Prügel kassiert. Samy hat allerdings zumindest die Stimme als Faustpfand. Oft reicht das schon. Siehe Marten.

    • Vor 8 Monaten

      "Justus ist schlecht gealtert im Vortrag. Sehr anstrengend und lehrerhaft."

      Kann ich null nachvollziehen.

    • Vor 8 Monaten

      Ich habe zwischen 1993 und vielleicht so 2010 sehr wenig Rap gehört (bin also quasi genrefremd). Nur ganz oberflächlich, zB Cypress Hill und Beastie Boys, Dynamite Deluxe, Eins Zwo und ein paar Sachen mehr. Aber zB nichts aus Berlin oder Frankfurt. Viele der sogenannten Klassiker habe ich also erst Jahre nach dem Erscheinen kennengelernt und komme zu meinem höchst subjektiven Ergebnis (vielleicht war ich auch einfach zu alt), dass die deutschsprachigen Sachen mit amerikanischen nur ganz selten mithalten können. Auch RAG, Creutzfeld & Jakob, MOR, also Rapper/Gruppen/Crews, die viele feiern, haben mich größtenteils nicht überzeugt. Scheint nicht daran zu liegen, dass ich Rap einfach nicht mag. Denn anders geht es mir bei amerikanischen Klassikern von Mobb Deep, Wu-Tang, DITC, Nas, Outkast usw. Da finde ich vor allem die alten Sachen überragend, die ich ab 2010 nach und nach kennenlernen durfte. Gilt da auch nicht uneingeschränkt. 2Pac, Public Enemy und sogar Biggie haben mich nie gepackt.
      Vielleicht liegt meine unterschiedliche Bewertung in der Rückschau aber auch einfach daran, dass mein Schulenglisch nicht ausreicht, die fremdsprachigen Texte zu verstehen. Möglicherweise sind die qualitativ nicht besser als die von Sammy und Co.

    • Vor 8 Monaten

      Ich sag ja da sind wir konträr. War bis vor Kurzem auch noch deiner Meinung. Dann hab ich Justus einer Freundin zeigen wollen und gemerkt: Nope.

    • Vor 8 Monaten

      Aber wie gesagt, ich glaube dein Justus ist ein bisschen mein Dendemann. Man hört und denkt aufgrund der eigenen Prägung es sei heute noch erhaben.

    • Vor 8 Monaten

      Interessante Diskussion bei der überraschenderweise noch niemand den Namen Torch in den Ring warf.
      Ok, dann mach ich das.

      Torch.

    • Vor 8 Monaten

      Was von Justus hast du denn vorgespielt und ist das nicht ein Effekt, der immer auftritt, wenn mensch einem anderen Menschlein im Beisein Musik vorspielt?

    • Vor 8 Monaten

      YouTube querbeet. Ich hör mir das Album in Gänze an und backe kleine Brötchen (hihi) falls ich noch geirrt habe und genau dieses Album sein Peak ist. Aight?

    • Vor 8 Monaten

      Ja, würde mich schon interessieren, was du zu dem Album im Ganzen sagst.

    • Vor 8 Monaten

      hui, amüsieren wir uns hier über alte samy-lines und ich habs verpasst? :uiui:

      möchte trotzdem, auch wenn spät zur party, diesen meinen alltimefavoriten bringen:

      "aah vor und zurück wie ein schaukelstuhl, baby, du hast mich so lange warten lassen, das war überhaupt nicht cool. doch jetzt stehe ich vor dir in meinem männer-tanga, das ist überhaupt nicht schwul, das ist übersexy, hör mal, wie ich dieses lied hier rappy, heute nacht mach ich dich wieder happy."

      unerreicht. er bleibt der derbste. :D
      ... und, ja, "rappy", ICH kann doch nix dafür. :rayed:

    • Vor 8 Monaten

      Das passt zu dieser schrecklichen "Hofentlich - Hoffentlich" Zeit. Wo er für den Reim Wörter misshandelt und sich dann ironisch korrigiert hat. Ganz ganz ganz schrecklich und lustlos.

    • Vor 8 Monaten

      Und @freddy:

      Ich hab so ein bisschen Angst, dass die Party eigentlich gerade erst begonnen hat.

    • Vor 8 Monaten

      So viele Rapper hier, aber keiner macht es so wie ich
      Mach' keine Millionen, aber eigentlich auch nich' so wenig
      Und ich denk' hofentlich (hofentlich?)
      Hoffentlich geht der Scheiß mal ab
      Und meine Einnahmen verdoppeln sich

    • Vor 8 Monaten

      "Sorry Jan
      Ja so fängt die Story an
      Ich muss deinen Beat kurz ficken auf dominant
      Ihn dominieren wie ne Domina
      Mit 'ner Kombina-
      Tion aus Curse und Manny Marc"

    • Vor 8 Monaten

      Meine Güte, freddy, von welchem Track IST das??? :D

      Aber die Party nimmt Fahrt auf, I like!

      Habe auch noch eine richtige Sternstunde:

      "Und wir haben keinen Nationalstolz
      Und das alles bloß wegen Adolf - ja toll
      Schöne Scheiße, der Typ war doch eigentlich 'n Österreicher
      Ich frag mich, was soll das, als wäre ich Herbert Grönemeyer"

    • Vor 8 Monaten

      @Duri
      Da fällt mir doch direkt dieses Meisterwerk ein https://www.youtube.com/watch?v=DY6oe0PWGFE

    • Vor 8 Monaten

      Könnt ihr bitte aufhören, das ist ja nicht zum aushalten... :rayed:

    • Vor 8 Monaten

      @Duri: der heißt "schaukelstuhl", wenn ich mich recht erinnere. von dem in voller länge zumindest für diesen strang hier äußerst ergiebigen album "männlich".

      ... meine fresse, war das scheiße. :D

    • Vor 8 Monaten

      Schönes Thema :D Ich habe mich ohnehin schon seit einer Weile gefragt, wann sich dieser YouTuber mit den schlechtesten D-Rap-Lines endlich mal Samy vornimmt. Gut, dann übernehmen wir das hier für ihn:

      „Ja, die guten Omas, und auch Mamas, jetzt Oma.
      Ich hab sie zu Oma gemacht, weil ich seit acht Jahren einen Sohn hab.
      Jetzt ist sie für meinen Sohn da, wie für mich damals Oma.
      Doch sie ist auch immer noch 'ne Mama und für ihr eigenen Sohn da.
      Und ihre Tochter, die ist wiederum die Tante von meinem Sohn, klar?
      Denn sie ist nunmal die Schwester von dem Enkel meiner Oma.“

    • Vor 8 Monaten

      OK, das ist aber nicht wirklich schlimm, sondern einfach nur whack. Klingt irgendwie nach Sido - oder nach ner Bewerbung für einen Feature-Part bei „Deine Freunde“.

    • Vor 8 Monaten

      Sein Wrap-Part auf "Rap ist" ist auch ziemlich angewackt

      https://youtu.be/YXiEGUJKNrQ?t=128

    • Vor 8 Monaten

      Aber dieses heftige und unique Wortspiel ist auch definitiv einen ganzen Part wert.

    • Vor 8 Monaten

      Boah, Leute... :D

      Also Fred, ich sag schon Danke, bin aber auch froh, dass die von dir zitierten Lines dann zumindest ganz zu Anfang kamen, sodass ich das sehr schnell wieder ausmachen konnte ;)

      Ebenfalls Danke an den Junkie für diese wahrlich beeindruckend zerstörerische Antwort auf das damalige Samy-Album. Hatte ziemliche Taktloss-Vibes dabei...

      Und Django: Der "Wrap" ist tatsächlich übel, aber auf dem Track schießt Afrob meiner Meinung nach den Vogel ab und zwar repräsentativ für wahrscheinlich 80-90 Prozent der Interpreten des ganzen Genres. Und ich möchte wetten, dass er es bis heute nichtmal gemerkt hat :(

    • Vor 8 Monaten

      Zusatzhinweise für Jungmuppets: Freddy ist Dani Fromm.

    • Vor 8 Monaten

      Das ist tatsächlich mal sehr hilfreich, das zu wissen, domo arigato!

    • Vor 8 Monaten

      Dieser Kommentar wurde vor 8 Monaten durch den Autor entfernt.

    • Vor 8 Monaten

      Takti ist schon zig Klassen über Grim, aber den Track find sogar ich hörbar.

    • Vor 8 Monaten

      Ich muss diesen (W)Rap-Part mal hier posten, für die Leute, die nicht auf das Video klicken wollen:

      "Bin alte Schule wie Muppet-Puppen, mein Sack am Jucken
      Als Vorspeise zu Wraps empfehle ich Buchstabensuppen
      Ich biete sonntags Workshops an in kleinen Arbeitsgruppen
      Das ist, was Rap ist, ihr wisst es von mir
      Und wer's nicht mag hat grade Mexikaner diskriminiert"

      Hier habe ich auch noch Zeilen, die ich als Filler stattgegeben hätte, wenn es nicht die fucking Hook gewesen wäre:

      "Wir müssen Steuern zahlen, Mann, wir sind keine Kinder mehr
      Und Kinder haben keine Bärte"

      Ansonsten hätte ich noch die hier aus dem Titeltrack von SchwarzWeiss:

      "Ich bin schwarz-weiß wie die Tasten auf'm Piano
      Oder wie die Streifen auf'm Zebra, seht ma'
      Ja, ich bin 'ne Mischung, aber nenn' mich nicht Mischling
      Nenn' mich Baby, weil ich so frisch kling"

      Wo wir von Säuglingen reden, rappt er auf dem Intro vom selbigen Album folgendes:

      "Hör mal bitte zu, Mann, geboren in der U-Bahn
      Ich lass' Türen offen, denn so finden Leute Zugang
      Ich meine, den Eingang, kommt mal alle rein, dann
      Könnt ihr alle raussehen und dann wieder rausgehen"

      Ok, also Genius sagt, dass "geboren in der U-Bahn" eine Redensart sei? Trotzdem kam mir die Zeile als jemand, der in einer reinen Bus-Stadt wohnt, immer ziemlich weird vor.

    • Vor 8 Monaten

      Das hier wird ein neverending Faden. Nice. Gut dass Sam wirklich jede Grütze veröffentlicht hat, um auf seinen Output zu kommen.

    • Vor 8 Monaten

      "Du bist nicht Timbo oder Pharrell oder Jazze Pha
      Bist nicht Cool & Dre, Mann, du bist schwul und gay"

    • Vor 8 Monaten

      Schwul UND gay??? Heidewitzka!

    • Vor 8 Monaten

      So @Justus. Die Feature, also eig nur Staiger und Badi, sehe ich ein, Takti und die Funkfüxe liefern ab. Verbissen stimmt vielleicht. Was waren deine Faves? Raten würde ich Dreck, Milionär und evtl Der Große Diktator?

    • Vor 8 Monaten

      Takti zählt nicht. ;)

      Kann mich noch nicht ganz festlegen. Bei guten Rappern stören mich Features übrigens zumeist per se, außer sie sind komplett ebenbürtig. Weil man eig. Bock auf noch eine Strophe vom Protagonisten hat.

      Pures Gold (Eingängigkeit), der große Diktator, In die Schwärze (Topaktuell)

    • Vor 8 Monaten

      Okeki dokeli

      Wann hast du dich zum ersten Mal als Maßstab benutzt/
      Und wann zum ersten Mal deinen Arsch abgeputzt?

    • Vor 8 Monaten

      Fand ich recht prädestiniert für hier

    • Vor 8 Monaten

      Der ganze Song hier ist mir ein bisschen zu sehr cringe: https://www.youtube.com/watch?v=QM4e-uOQRag

    • Vor 8 Monaten

      Sagt mir mal bitte von welchem Amitrack ich das Sample kenne. Sonst kann ich nicht schlafen.

    • Vor 8 Monaten

      Soul Rising von Blu & Exile?

    • Vor 8 Monaten

      Ich glaube du hast recht. Dank.

    • Vor 8 Monaten

      Aber ging es jetzt um gute oder wacke Lines unserer Lieblinge? Die von mir zitierte Zeile hate ich jetzt nicht....

    • Vor 8 Monaten

      Ich glaub es sollte um peinliche lines gehen, analog zu denen von Samy.

    • Vor 8 Monaten

      Wäre cool, wenn der einzig wahre Pseudowissenschaftler hier mal Aufklärung betreibt.

    • Vor 8 Monaten

      Pseudologie ist übrigens eine Ausprägung psychopathischer Persönlichkeitsstrukturen, keine Wissenschaft.

    • Vor 8 Monaten

      Ah okay, danke Caps. Ich dachte das wäre ein Neologismus als kleiner Gag für dieses Forum. So wie Hurensohnologie. Merci. Wenn man's weiß, macht es total Sinn.

    • Vor 8 Monaten

      Allerdings hat sein Verhalten immer zu meiner Interpretation gepasst, deshalb hab ich's nie hinterfragt :D

    • Vor 8 Monaten

      @Caps:

      Kannst du mir einen Gefallen tun und mal in "Ich bremse nicht für Hurensöhne" von Mankind reinhören? (Brauch ich übrigens noch als Frontaufkleber) Das ist mein Guilty Pleasure. Gerade weil es absichtlich irgendwo zwischen eigenständig gut und komplett wacker Scheiße agiert. Manche Songs gehen einfach alle paar Monate komplett klar und sind schön abseitig unterhaltsam. Mich würde deine Meinung interessieren.

    • Vor 8 Monaten

      Hab ein paar Tracks gehört. Eine Mischubg aus DCVDNS, der Täubling und Brutoz Brutaloz.

      Zwischendurch ein paar sehr gute Zeilen zwischen den sehr platten Zeilen. Flow, naja... sagen wir mal funktional. Ein zwei Tracks kann ich mir anhören, mehr als das, dann wird es mir zu undynamisch. Den textlichen Ansatz finde ich größtenteils sympathisch, aber oft auch an der Grenze zur Frendscham.

      Irgendwie will ich noch einen Vergleich zu Edgar Wasser ziehen, der in der Zeit ähnlich eigenständig unterwegs war, aber mit verspulteren und geschmackvolleren Instrumentalen, besserer Technik und mehr Schärfe und Witz in den Lyrics.

    • Vor 8 Monaten

      Ich glaube ja, dass dieser Fremdscham absichtlich mit eingepreist ist. Irgendwo zwischen Verarsche und ernstem Battlerap. Mehr als 3-4 Tracks am Stück kann ich auch nicht. Aber die seit 2010 gerne einmal im Jahr mindestens. Gerade auch der stumpfen Beats wegen.

    • Vor 8 Monaten

      Kann ich schon nachvollziehen. Höre jetzt aber erstmal das hier: https://www.youtube.com/playlist?list=PLUe…

    • Vor 8 Monaten

      https://www.discogs.com/de/artist/684767-M…

      Außerdem dreht der Typ wohl Kurzfilme etc und andere Songs von ihm waren eher Drum&Bass. Also wahrscheinlich gewollt abseitig und an der Grenze des Geschmacks. Skits & Videos auch ganz lustig.

      Check dich total. Wie gesagt, Guilty Pleasure, das man niemandem erklären kann.

    • Vor 8 Monaten

      Ich höre dank dir momentan erst mal meine Justus Favoriten in Dauerrotation :)

      Edgar nicht so meins.

    • Vor 8 Monaten

      Hätte erwartet, dass du dem schon was abgewinnen kannst. Soundästhetisch eher Retrogott, sprachlich irgendwo doch auch zirmlich nah an Dendemann, nur halt zynischer. Die Art und Weise, wie beide mit Sprache spielen Wörter wörtlich nehmen z.b., ähnelt sich doch schon ziemlich.

    • Vor 7 Monaten

      Schon, aber da gab's einige von und keiner kam für mich qualitativ ans Original ran. Das langweilt mich dann eher und ich such mir wen anderweitig Freshes.

      Deswegen kann ich auch oft mit deinen staubigen Rumpelbeattipps wenig anfangen, weil zu limitierte oder öde Typen drüber rappen, bei denen man nach 4 Zeilen weiß, wie der Flow auf jedem Song klingt.

    • Vor 7 Monaten

      Nicht doof gemeint, selbstredend. Ich find das immer total nett und tu mich schwer damit über dieses Medium vernünftig zu erklären, warum das dennoch oft nix für mich ist, ohne dabei falsch rüberzukommen.

    • Vor 7 Monaten

      Typen natürlich m/w/d

    • Vor 7 Monaten

      All good, kann ich gut nachvollziehen, gibt auch einiges, das mir auf dem Papier gut gefallen sollte, aber einfach nicht zündet.

    • Vor 7 Monaten

      Als Nächstes werd ich mir übrigens wahrscheinlich Maeckes vornehmen. Der ist damals komplett an mir vorbei, weil's nicht meine Soundästhetik war, aber ich glaube mittlerweile die ersten Alben sollten lyrisch pures Gold sein. (Grins)

    • Vor 7 Monaten

      "Aber ging es jetzt um gute oder wacke Lines unserer Lieblinge? Die von mir zitierte Zeile hate ich jetzt nicht...."

      Finde ich ganz großartig, den Faden jetzt komplett zu reframen. Wir lesen den Doc einfach so, wie es uns passt! Lieblings-Lines ftw!

      (ernst gemeinte; lasst den Schutzwall aus Zynismus-Ziegeln und ironischem Beton einfach mal weg, ihr Süßen :) )

      o. g. Dende-Zeilen auch für mich groß, btw

      Weiter geht's:

      "Eine Männerhand bewegt sich niemals langsam, weich und fließend
      Eine steife Maschine, von Zweifeln getrieben"

      "Dass sich im Deutschen Geld auf Welt reimt, ist das Zufall?
      Sind wir technisch Raumpatrouille, ethisch Urknall?"

      "Wieder wird das Weihwasser knapp für die Bürger der Neinsager-Stadt
      Wieder redet der Prediger lediglich ewig und wird zum Scheitern verdammt"

      "Blattgold auf Anthrazit, der Himmel glüht
      Der Pulsschlag der Stadt verlangsamt sich, bis er fast versiegt
      Zerrspiegel reflektieren das bunte Grau
      Tropfen funkeln blau
      Häuser spucken dunklen Rauch"

    • Vor 7 Monaten

      Uuuh, Dende und Topf, du wirst nach mir in die Boomerhalle aufgenommen. Welcome :)

    • Vor 7 Monaten

      Vom Topf Album müsste man eigentlich "Neulich in der City" hier in Gänze posten. Einer der seltenen unpeinlichen Konzeptsongs.

    • Vor 7 Monaten

      Haha, bittere Aufnahme, aber Danke für das warme Willkommen :D

      Bester Topf-Konzeptsong aber Manfred Mustermann, möchte ich sagen!

    • Vor 7 Monaten

      Brrr, ich bin cool so wie Minusgrade, ey mein Konto is im Minus grade...

    • Vor 7 Monaten

      Schon, da aber viel Zweckgereime. Hier schon nicer im Vortrag, find ich, klingt ausgefeilter. Liegt aber vllt dran, dass ich ein Faible für den Beat hab.

    • Vor 7 Monaten

      "Alles im Lot" ist übrigens auch einer meiner All Time Favs. Dürfte sogar Caps gefallen. Hab ich schon mal drauf verwiesen, glaub ich. Trotz "Sam"ple ;)

    • Vor 7 Monaten

      "Da läuft was schief" natürlich ebenso. Schu im Vortrag btw einer meiner Lieblingsrapper.

    • Vor 7 Monaten

      Uhh, kannte ich nicht bisher, find ich aber top, Danke! Haben die ein ganzes Album zu zweit gemacht und falls ja, kann es was?

      Da läuft was schief auch ein alltime Favorit, keine Frage :)

    • Vor 7 Monaten

      Durchwachsen, aber mit paar Highlights...

      Hier der Link zur Review einer drittklassigen Schülerzeitung

      https://www.laut.de/Roger-Schu/Alben/Clap-…

    • Vor 7 Monaten

      Ja gut, da hätte ich in der Schülerzeitung unseres Vertrauens natürlich auch mal selbst zurückblättern können.

      Dann hätte ich auch gemerkt, dass ich die Review damals sogar schon gelesen HABE, ohne jedoch das Album dann zu hören :D

      Woran ich's wiedererkannt habe? An den Comments von Olivander und Django natürlich!