laut.de-Kritik
Lieber ein guter Popsong, als 20 schlechte Country-Lieder.
Review von Alexander CordasDie unglaubliche Karriere der Shania Twain beginnt im Jahre 1996. Ihre ersten musikalischen Gehversuche mit einem eigenen Album macht sie im Country-Genre. Mit dem selbstbetitelten Debüt kann sie bereits über 100.000 Einheiten absetzen, ein erstes Zeichen ist gesetzt.
Shania setzt nicht auf pure Country-Mucke und hält sich so mit Blick in die Zukunft ganz bewusst die Türe offen, auch in poppigeren Gewässern nach Hörern zu fischen. Mit dem Zweitling "The Woman In Me" beginnt ihre fruchtbare Zusammenarbeit mit der Produzentenlegende Mutt Lange, den sie 1993 sogar heiratet.
In den USA feiert sie damit den Durchbrauch, das Album avanciert zum erfolgreichsten Country-Album aller Zeiten. Die als Eilleen Regina Edwards geborene und unter ärmlichen Umständen aufgewachsene Kanadierin ist damit auf dem Gipfel angelangt. Ihr ganz persönlicher Amerikanischer Traum ist damit in Erfüllung gegangen.
Bis heute hat sie über 40 Millionen Platten abgesetzt und ausverkaufte Konzerte auf der ganzen Welt gegeben. Der Zeitpunkt für einen allumfassenden Rückblick könnte somit perfekter kaum sein. Insgesamt 21 Tracks zeichnen die musikalische Vergangenheit Shanias nach. Hits wie "That Don't Impress Me Much" und "Ka-Ching!" dürfen da genauso wenig fehlen wie das in Casting-Shows immer wieder gerne dargebotene "Forever and For Always" und Songs aus ihrer eher Country-lastigen Vergangenheit.
Neben den alten Nummern kommen auch vier neue Kompositionen zum Zuge, darunter auch die aktuelle Single "Party For Two", die sie im Duett mit Sugar Ray-Sänger Mark McGrath singt. Das rhythmische und poppige Stück hat mit ihren Wurzeln kaum mehr etwas gemein und könnte eventuell alte Fans vergraulen, die ihr immer noch ankreiden, ihre Vergangenheit leugnen zu wollen.
Shania selbst hat es jedoch nicht nötig, in musikalischem Konservatismus zu verharren. Lieber ein guter Popsong, als 20 schlechte Country-Lieder.
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