laut.de-Kritik
Verspielte, luftige Kunstwerke der gepflegten Cheesyness.
Review von Vicky ButscherDer erste Eindruck: Cheesy. Dann setzt eine glasklare Stimme ein, wird wieder vom scheppernd-schrägen Gitarrenhook abgelöst und mit indisch angehauchtem Backgroundchor angereichert. Das riecht nicht mehr nach blubbernder Elektronik mit einem Schuss Pop, die den Erstling "Chemistry Is What We Are" ausmachte.
Auf "We Are Your Friends" geht es vor allem um die Melodie der Vocals. Und um die Verwirrung des Hörers mit teilweise skurrilen Untermalungen dieser. Militärische Rhythmen oder Humta-Bässe, verspielte Synthiesounds und Samples. Und mit "Sunshine" gibt es wieder das, was es auf "Chemistry..." oft zu hören gab: Eine Multiplikation der einzelnen Spuren, vor allem des Gesangs, der dadurch leicht choral klingt.
Alles in allem ein sehr positives Album. Es schafft immer mal wieder die Kurve vor der Cheesyness nicht. Das lässt die Songs auf "We Are Your Friends" verspielt und luftig klingen, nimmt der Sache den Ernst und die Schwere. Ein angenehmer Flow zieht sich durch die Songs. Durch ihre ganz eigene Dynamik springen sie einem regelrecht entgegen.
Jeder Song ist ein kleines Kunstwerk für sich, eine ganz eigene Mischung. Hört man das Album jedoch im Stück durch läuft es Gefahr, ein wenig zur schwingenden Hintergrundmusik degradiert zu werden. Konzentriert euch drauf, es lohnt sich – denn: "... because we are your friends you'll never be alone again".
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