laut.de-Kritik
Das Ruhrpotttrio drischt seine Songs souverän ins Publikum.
Review von Michael EdeleÜber den Einfluss von Sodom auf die nationale und internationale Thrash, Death und Black Metal-Szene wird sich niemand streiten wollen. Meine letzte Scheibe von Tom Angelripper und Co. war jedoch "Better Off Dead" und liegt schlappe 13 Jahre zurück. Somit sind von mir auch keine Jubelarien zu erwarten, wenn mit "One Night In Bangkok" das nunmehr dritte Live-Album der Fuselköppe erscheint.
Das soll aber auch nicht bedeuten, dass ich dem Album seine Qualität absprechen wollte. Tom, Bernemann und Bobby dreschen ihre Songs absolut souverän ins Thailänder Publikum und geben sich dabei keine Blöße. Mit "The Enemy Inside" gibt es gleich noch einen neuen Song auf die Ohren, und das Video zu "Among The Weirdcong" zeigt eindeutig, wie sehr die Bangkoker dem Trio aus der Hand fressen. Kein Wunder, dass die Jungs nach der Promotour zu "M-16" und einem glorreichen, spontanen Konzert noch mal nach Asien gejettet sind, um dieses Album aufzunehmen.
Harris Johns hat die Jungs auf ihrem Trip nach Bangkok begleitet und musste genau wie die Crew bei den Aufnahmen anscheinend mächtig improvisieren. Dafür ist der Sound letztendlich oberamtlich geworden, wenngleich ich nicht wirklich sagen kann, wie viel im Studio nachbearbeitet wurde. Auf Onkel Tom Hits wird auf dem Album gänzlich verzichtet, und auch der Klassiker "Bombenhagel" hat es nicht auf die Doppel-Live-CD geschafft. Dafür dürfte aber das Restprogramm keine Wünsche offen lassen und den Fans des Ruhrpotttrios jede Menge Spaß bereiten.
Zwei absolute Knaller sind natürlich der Titel (erinnert sich noch jemand an den Song aus den 80ern) und das kernige Photo von Tom, Bobby und Bernemann im Booklet, das zumindest in der mir vorliegenden Version verdammt knapp und unterentwickelt ausgefallen ist.
Noch keine Kommentare