laut.de-Kritik

Manchmal kommen sie wieder: die Rückkehr der Death Metal-Legende.

Review von

1989 kommt mit "World Downfall" ein Album auf den Markt, das schon kurz nach dem Erscheinen zur Legende wird. So roh, kompromisslos und brutal kam bis dato weder etwas aus der Death- noch aus der Thrash-Ecke. "World Downfall" kombinierte diese Genre und fügte noch ein paar gnadenlose Grindparts hinzu.

Ein Referenzwerk für kommenden Generationen war geschaffen. Heute, 17 Jahre nachdem diese Scheibe die Metalwelt in ihren Grundfesten erschüttert hat, versuchen sich mit Jesse Pintado (Ex-Napalm Death) und Pete Sandoval (Morbid Angel) immerhin die zwei wichtigsten Songwriter des Debüts daran, diesem Überalbum einen gleichwertigen Partner zur Seite zu stellen.

Allerdings darf man nicht nur daran zweifeln, ob das überhaupt möglich ist. Viel wichtiger erscheint die Frage, ob das wirklich notwendig ist? Die Sache ist doch die: so überragend und einzigartig, wie das Debüt seinerzeit war, so vielfältig ist die Musiklandschaft inzwischen an Bands, die das Erbe von Terrorizer aufgenommen und weitergetragen haben. Death/Thrash-Bands gibt es inzwischen beinahe wie Sand am Meer, und dass David Vincent ein exzellenter Drummer ist, weiß man von Morbid Angel her schon mehr als genug.

Auch an den Fähigkeiten der anderen Musiker gibt es überhaupt keinen Zweifel, denn auch Gitarrist/Basser Tony Norman hat bei Monstrosity Großes geleistet. So handelt es sich bei den zehn Songs auch durchgehend um gutklassige Kompositionen. Das Intro und Outro kann man zwar getrost in der Pfeife rauchen, und auch das neu eingespielte "Dead Shall Rise V.06" war nicht zwingend notwendig, aber wir wollen nicht kleinlich sein.

Die restlichen neuen Tracks brettern meist im Highspeed durch die Botanik und hinterlassen außer heißen Ohren nur bedingt bleibenden Eindruck. Man hält sich an das Schema des Debüts und fügt hin und wieder ein paar langsame Parts ein. Auf Soli oder ähnlichen Firlefanz verzichtet das Quartett hingegen vollkommen. Somit erübrigen sich auch irgendwelche Anspieltipps von vorne herein.

"Darker Days Ahead" steht "World Downfall" vermutlich tatsächlich in nichts nach. Allerdings handelt es sich in der aktuellen Musikszene dabei nun wahrlich um kein unentbehrliches Album. Vielleicht demontieren sie ihre eigene Legende damit nicht, nehmen ihr aber einen Teil ihres Glanzes. "Darker Days Ahead" ist bei weitem nicht schlecht, aber irgendwie doch unnötig.

Trackliste

  1. 1. Inevitalbe
  2. 2. Darker Days Ahead
  3. 3. Crematorium
  4. 4. Fallout
  5. 5. Doomed Forever
  6. 6. Mayhem
  7. 7. Blind Army
  8. 8. Nightmare
  9. 9. Legacy Of Brutality
  10. 10. Dead Shall Rise V.06
  11. 11. Victim Of Greed
  12. 12. Ghost Train

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1 Kommentar

  • Vor 17 Jahren

    Hallo! Ich bin über diesen Artikel gestolpert und muss leider auf einen Fehler hinweisen! Ob der gute David Vincent Schlagzeug spielen kann, weiß ich nicht, aber als Drummer einer Band war er mir nie bekannt! D. Vincent war und ist wieder Sänger und Bassist von Morbid Angel und hat auf der ersten Terrorizer den Bass eingespielt! Nix für ungut! ;)

    Gruß,

    Maggi