laut.de-Kritik
Ju Ju und Psycho Les feiern ein ordentliches Hip Hop-Saufgelage.
Review von Stefan JohannesbergDas rappende Chaoten-Duo schlägt wieder zu. Bereits kurz nach dem (un-)freiwilligen Labelwechsel von Loud zu Landspeed veröffentlichen Ju Ju und Psycho Les ihr fünftes Studioalbum. Die beiden Beatnüsse gehen heuer als The Originators, übersetzt die Erfinder oder die Verursacher, an den Start. Letzteres trifft wohl am ehesten auf die Spritnasen zu, denn auch auf dem neuesten Werk "verursachen" sie zum Teil wieder ein ordentliches Hip Hop-Saufgelage.
Da wird die Bar leer gesoffen ("Buying Out The Bar") und "Becks'n Branson" ohne Ende verhaftet. Ganz zu schweigen vom kurzen, aber lustigen "Drunk Skit". Doch keine Party ohne Musik, und so thronen über den Feierlichkeiten natürlich die straight-pumpenden Funk-Beats, wie wir sie von den Beatnuts in guten und in schlechten Zeiten lieben und ehren. Mit "Yae Yo" gibt es zudem den vierten Teil der bekannten Flöten-Sample-Saga, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Schaffen der Beatnuts zieht ("Off Da Books", "Watch Out Now", "No Escapin' This"). Es feiern unter anderem mit: Cormega, Tony Touch, Large Professor und Ex-Beatnut Al Tariq.
Leider endet mit den genannten Stücken die positive Seite der Platte und deswegen auch die Party. Die restlichen Songs langweilen dank dumpfer Produktion wie ein Goa-Chill Out. Da hat der Engineer nicht gründlich genug an den Beats gefeilt. Selbst Large Professors "Originate" fällt dem Sound-Brei zum Opfer und mimt den Rausschmeißer (aus der Disco, aus dem CD-Deck - wie ihr wollt). Auch das armselige Cover deutet drauf hin, dass es sich bei den "Originators" um einen Schnellschuss handelt, dem der letzte, entscheidende Kick fehlt. Frei nach der Hardrock-Gruppe Tesla: The Party Is Over.
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