laut.de-Biographie
The Cars
Aufbruchstimmung Mitte der siebziger Jahre. Beat, Hippie-Zeit und Glamrock sind längst vorüber, im Untergrund braut sich - begünstigt durch den anarchischen Punk - etwas zusammen, was später als "New Wave" seinen weltweiten Siegeszug antritt.
Die Amerikaner von The Cars mögen unter diesem Oberbegriff firmieren, ganz so einfach lässt sich ihre Musik dennoch nicht kategorisieren. Der Startschuss erfolgt 1976 in Boston: Ric Ocasek (Gesang), Benjamin Orr( Bass), Elliot Easton (E-Gitarre), David Robinson (Drums) sowie Greg Hawkes (Keyboards) gründen eine Band. Einige Mitglieder verfügen bereits über Erfahrungen in anderen Gruppen. Ocasek zur Wahl des Band-Namens: "Auch Autos zählen in gewissem Sinne zur Pop-Art."
Das Talent der Musiker bleibt nicht lange verborgen. Der häufige Airplay ihres Songs "Just What I Needed" bei einem lokalen Bostoner Radiosender ebnet The Cars 1977 den Weg zu einem Kontrakt mit dem Label Elektra Records. Das schlicht nach dem Band-Namen betitelte Debüt lässt 1978 auf Anhieb aufhorchen und schlägt sich in den Charts mehr als solide. Platz 18 sichert der Band viel Aufmerksamkeit, und der Nachfolger "Candy-O" klettert in den Staaten sogar auf Rang drei. Mit vielen Live-Gigs erspielen sich The Cars eine stetig wachsende Anhängerschaft.
"Panorama" (1980) und "Skake It Up" (1981) festigen den Status der Band. Der anfangs noch rüde und oft unbehauen wirkende Sound entwickelt sich in den Folgejahren immer mehr Richtung Mainstream. Was dem Erfolg aber keinen Abbruch tut: das 1984 veröffentlichte "Heartbreak City" wirft fünf Single-Auskopplungen ab, von denen sich die meisten in den Top 20 der Single-Charts platzieren. "Drive" entwickelt sich gar zum größten Single-Hit der Karriere. Die Verkäufe erreichen Platin-Status. Mit der Teilnahme am Live Aid-Konzert in Philadelphia setzen The Cars ein gesellschaftspolitisches Zeichen.
Gegen Ende der Achtiger neigt sich der Höhenflug der Band in eine künstlerische Abwärts-Kurve. Nach dem mäßig erfolgreichen Longplayer "Door To Door" (1987) löst sich die Gruppe 1988 auf. Die von den Mitgliedern danach eingeschlagenen Solo-Pfade verlaufen von der großen Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet. Benjamin Orr verstirbt im Oktober 2000 an Bauchspeicheldrüsen-Krebs.
2006 betritt mit 'The New Cars' ein Ableger der Ur-Formation die Bühne. Er besteht neben den Original-Mitgliedern Easton und Hawkes aus Kasim Sulton (Bass), Prairie Prince (Drums) und Todd Rundgren (Gesang, E-Gitarre). Trotz ausgedehnter Tour, und der Veröffentlichung des Konzert-Mittschnitts "It's Alive", bleiben der Band frühere Erfolge versagt.
2010 schlägt die Stunde der echten Reunion: bis auf den verstorbenen Orr finden sich die ehemaligen Mitglieder zu einem Quartett zusammen, das die Original-Story von The Cars fortführt. Das Comeback-Album "Move Like This" erscheint im Frühjahr 2011. Ihren letzten Live-Auftritt bestreiten sie 2018 im Rahmen ihrer Aufnahme in die Rock And Roll Hall Of Fame. Am 15. September dann der Schock: Ric Ocasek wird in seiner New Yorker Wohnung tot aufgefunden. Der Sänger wurde 75 Jahre alt.
Die Musik der Band von ihren Anfängen bis ins neue Jahrtausend präsentiert einen Mix unterschiedlichster Elemente aus Pop und Rock, wobei die frühere New Wave-Lastigkeit zugunsten eines eingängigen Pop-Anstrichs zurück getreten ist.
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