laut.de-Kritik
Punk Rock, mit einem feinen Näschen für große Songs.
Review von Alexander CordasWurden The Living End in Australien mit ihrem selbstbetitelten Debutalbum bisher mit Platinauszeichnungen überschüttet, fristen sie außerhalb ihres Heimatlandes eher ein Mauerblümchendasein. Zwar wurde ihr erstes Album vielerorts hoch gelobt, aber wirkliche Verkaufserfolge wurden ihnen bislang nicht zuteil.
Nun erscheint also ihr zweiter Tonträger "Roll On", mit dem die weltweiten Charts erklommen werden sollen. Sie gehen dabei vor wie auch schon auf ihrem Vorgängeralbum: Punk Rock, gewürzt mit einer Prise Rock'n'Roll und einem feinen Näschen für große Songs. Zudem spielen hier drei perfekt aufeinander eingestimmte Burschen, die wissen, wie man mit Instrumenten umgeht.
In ihren Texten geht es fast ausschließlich um ernstere Themen des Lebens. Für Punk Rock eher unübliche Zeilen wie "Some may relish in the afterlife/dancing slowly on the edge of a knife/sipping wine of a poisonous kind" werden mit so fröhlichen Gitarrenmelodien vermengt, dass man sich fragt, ob man diese Band überhaupt ernst nehmen kann.
Aber wen interessiert das schon? Auf "Roll On" wird gerockt bis der Arzt kommt. Auf einer für Punk Rock beinahe epischen Länge von 50 Minuten finden sich 15 lupenreine Hits. Ob "Roll On", "Riot On Broadway" oder die Saufeskapaden von "Uncle Harry", spätestens ab dem dritten Hören pflanzen sich die Songs in den Kopf, und man kann nichts anderes tun als zappeln, mitsingen und sich freuen, dass man diese Platte hat. Und der Livetrack "Prisoner Of Society" (vom Debutalbum) macht die Vorstellung eines Living End Konzertes mehr als schmackhaft...
Einziges Manko der CD: Abwechslungsreichtum wird hier nicht gerade groß geschrieben, Living End bleiben ihrer Linie treu. Aber das ist ja bei Punk Rock keine wirklich große Neuigkeit... Mir bleibt keine andere Wahl, als dieser Platte 5 Punkte zu geben. Für Punk-Fans ein Muss, andere sollten zumindest mal reinhören. Und sich dann das Album kaufen...
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