laut.de-Kritik

Für solche Songs würden The Misfits sich die Sackhaare einzeln ausrupfen.

Review von

Der schwarze Humor von The Other gehört genauso zur Band wie das Make-Up im Gesicht, die starken Songs auf CDs und der danzigartige Gesang von Fronter Rod Usher. Und diesen Humor beweiesen sie schon auf dem Cover mit dem verängstigten Mädel, hinter dem sich die komplette Band im Kinderzimmer versteckt hat. Böse, böse, böse ...

Genauso böse wie der überraschen harte Einstieg mit "My Home Is My Casket", der nach dem titelgebenden Intro sehr metallisch durch die Boxen bricht. Gitarrist Sarge von Rock lässt die Gitarren ganz schön riffen, ehe der markant-bekannte Gesang von Rod einsetzt. Doch spätestens mit dem epischen Refrain weiß man wieder felsenfest - hier arbeiten The Other.

Knappe vier Minuten später sind wir auch endgültig im The Other-Wonderland angekommen und lassen uns von dem Quartett lächelnd und mit einem glücklichen Summen auf den Lippen in die Hölle geleiten. "Take You Down" hat sich wohl genauso für immer in meinem Kopf festgesetzt wie auch "Skeletons In The Close" (herrlich, wie locker, fluffig und fast schon lächerlich die Backings hier rüber perlen), "In My Veins" oder all die andern Punkrocknummern, für die sich The Misfits die Sackhaare einzeln ausrupfen würden.

Mit Victor Sharp haben sie einen neuen Tieftöner in der Band, der sich auch eifrig am Songwriting beteiligt hat. So könnte die weitgehend von Streichern und Bass getragene Strophe von "Fright Night" von Mr. Sharp stammen. Langweilig wird es bei den Kölnern jedenfalls nicht, denn für musikalische Abwechslung ist gesorgt. So greifen sie das klassische Hauptthema von "The Phantom Of The Opera" in gleichnamigen Song zwar auf, wandeln dieses aber auch ein wenig ab.

In der zweiten Hälfte scheint den Jungs ein wenig die Puste auszugehen, denn vieles spielt sich im mittleren Tempo-Bereich ab, und erst "In The Shadows" reißt noch mal so richtig mit. Eine weitere, große Überraschung steht mit dem deutschsprachigen "Ewigkeit" am Schluss des Albums. Ob die allerdings so positiv ausfällt, muss jeder selber entscheiden. Für meinen Geschmack klingt der Track zu unausgegoren und wird wohl nicht bei allen The Other-Fans mit Freude aufgenommen werden.

Egal, die Jungs wagen zumindest noch was und live sind sie nach wie vor eine großartige Band, die uns auf der Bühne bestimmt auch ein paar der neuen Nummern präsentieren wird.

Trackliste

  1. 1. The Devils You Know
  2. 2. My Home Is My Casket
  3. 3. Take You Down
  4. 4. Skeletons in the Closet
  5. 5. Fright Night
  6. 6. 6 Puppet On a String
  7. 7. In My Veins
  8. 8. Nice Day For a Funeral
  9. 9. Nightmare On Halloween
  10. 10. The Phantom of the Opera
  11. 11. Fire from Outer Space
  12. 12. Where Is Your Saviour Now
  13. 13. Hell Is a Place On Earth
  14. 14. In the Shadows
  15. 15. Ewigkeit

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