Thunderstorm - " Faithless Soul"

Es gab in letzter Zeit eher weniger Bands aus dem Doom Metal-Bereich, die mich wirklich begeistern konnten. Nachdem die Candlemass-Reunion ja schon vorbei war, ehe sie überhaupt begann, sind es gerade mal die Italiener von Thunderstorm, die mich mit ihren Lava Sounds zu unterhalten wissen.

Schon bei ihrem Auftritt auf dem diesjährigen Rock Hard-Festival war ich von dem Trio aus Bella Italia positiv überrascht, und dieses Gefühl setzt sich auch auf ihrem dritten Album "Faithless Soul" fort. Während es vielerorts gelobten Bands wie The Hidden Hand nicht gelingt, mir eine Emotion zu entlocken, so haben Thunderstorm damit nur geringe bis gar keine Probleme. Man kann wirklich mit Fug und Recht behaupten, dass hier das Erbe von Black Sabbath und Candlemass in höchsten Ehren gehalten wird.

Die Riffs des Openers "Templars Of Doom" und von "Black Light" könnten genauso gut aus der Feder von Tony Iommi stammen und fangen die Stimmung richtig gut ein. Dazu Fabios immer etwas leidender Gesang -
"Forbidden Gates" etwa dringt schon beinahe in Stoner Rock-Gefilde vor und hat für Thunderstorms Verhältnisse schon ein recht zügiges Tempo.

Neben "Final Curtain", dem besten Song des Albums, sind es vor allem auch die beiden Neun-Minüter "In My House Of Misery" und "Narrow Is The Road", die das Herz eines jeden Doomkopfes (O-Ton Messiah Marcolin) höher schlagen lassen sollten. Als überflüssig möchte ich allerdings das Iron Butterfly-Cover von "In A Gadda Da Vida" bezeichnen. Auch wenn die Version alles andere als schlecht ist, aber wer braucht die x-te Coverversion von dem Teil?

Im Gegensatz zum Vorgänger sind die epischen Elemente wieder etwas mehr in den Hintergrund getreten, was aber nicht wirklich schlimm ist. Für Doom Metal-Fans ist "Faithless Soul" jedenfalls ein Gourmethappen.