laut.de-Kritik
Nicht nur für Die Hard-Fans ein gelungener Videoabend.
Review von Michael Edele21. September 2006, Gainesville, Florida: Tom Petty und seine Herzensbrecher gehen auf die Bühne, lassen sich feiern und legen los. Allerdings verabschieden sie sich nach einem Song schon wieder. Was ist da denn los? Ganz einfach: Regisseur Peter Bogdanovich nutzt einen gern verwendeten Kniff in der Filmgeschichte - er beginnt die Story an ihrem vorläufigen Ende.
Erwähnter Song ist nämlich lediglich die Zugabe, die Tom Petty mit seinen Heartbreakers im heimischen Gainesville zum 30-jährigen Jubiläum spielte. Eine gute Vorlage, den Entstehungsort der Band als Ausgangspunkt für eine beeindruckende, interessante und vor allem witzig-unterhaltsame Biographie von Tom Petty & The Heartbreakers zu wählen, die größtenteils von der Band selbst erzählt wird.
Doch natürlich kommen auch andere Zeitzeugen und Wegbegleiter wie Produzenten, Label-Mitarbeiter und einige Freunde und Prominente wie Eddie Vedder, Dave Grohl, Rick Rubin, Johnny Depp und natürlich auch der verstorbene George Harrison zu Wort.
Gleich zwei DVDs widmen sich der Geschichte des Mannes und seiner Band. So erfährt man, dass die Welt es eigentlich Elvis Presley und den Beatles zu verdanken hat, dass Tom überhaupt zur Gitarre griff. Weitere Neuigkeiten: Gitarrist Mike wurde sozusagen zwangsverpflichtet und Pianist/Keyboarder Benmont bestritt den ersten Gig zwar ohne Probe, spielte die Kollegen aber dennoch ohne Probleme an die Wand.
Pettys Labelsuche ist schon fast absurd komisch, der Kampf von Tom gegen MCA Records nötigt hingegen größten Respekt ab. Ebenso wie der unumstößliche Glaube an die Richtigkeit seines Protests. So wird die komplette Karriere der Band beleuchtet, wobei natürlich auf den charismatischen Sänger das Hauptaugenmerk liegt, der bekanntlich auch so manche Soloscheibe veröffentlicht hat.
Vier Stunden Information über eine Band klingt auf den ersten Blick vielleicht nach ein wenig zu viel des Guten, doch "Runnin' Down A Dream" ist wahrlich nicht nur für Die Hard-Fans des blonden Näslers ein gelungener Videoabend. Egal ob es um die nicht immer ganz harmonischen Trennungen von einzelnen Musikern geht, um den Tod der Mutter oder die Scheidung von seiner Frau: Jederzeit verzichtet die DVD auf übertriebenen Pathos.
Vielmehr trägt das Gezeigte hervorragend dazu bei, dass man den Mann aus Gainesville mit seiner ruhigen, aber eindringlichen Art nur noch mehr Respekt zollt. Die dritte DVD im Bunde enthält schließlich das grandiose Jubiläumskonzert, welches mich endgültig zu der Überzeugung führt: Die dürfen auch gerne noch ein 40-jähriges Bühnenjubiläum feiern.
1 Kommentar
coole sache! alle hits und sogar die wilburys lassen grüßen. die scheibe könnte man mir gerne zu weihnachten schenken