laut.de-Kritik

Wie ein frisches Kaugummi, das unter einem Vans klebt.

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Tommy Guerrero war einst Mitglied der Bones Brigade, jener legendären Skatergruppe der 1980er, der auch Tony Hawk, Steve Caballero und Rodney Mullen angehörten. In dieser Zeit war er für seinen leichtfüßigen Stil bekannt, mit dem er 1985 in "Future Primitive" in entspannten Bögen durch die Straßen von San Francisco glitt.

Das liegt weit zurück. Längst hat sich der ehemalige Bassist der Bands Free Beer und Jet Black Crayon einen Namen als Musiker gemacht und mit Jack Johnson, Shawn Lee und dem vierten Beastie Boy Money Mark zusammengearbeitet. Zwar stattet Letzterer, nur mit einer Mundharmonika bewaffnet, Guerreros mittlerweile siebtem Solo-Album "No Man's Land" lediglich einen kurzen Besuch ab, trotzdem steht der Longplayer in einer ähnlichen Tradition wie die wunderschön gestrigen Instrumental-Stücke der Beastie Boys und deren "The Mix-Up".

Wie ein frisches Kaugummi, das unter einem Vans kleben bleibt, ziehen sich Gitarrenlinien, Bassparts und Rhythmen in betäubende Längen. Guerrero verbindet Sitar mit Surf-Rock, Hip Hop mit Italowestern. Ein anschmiegsamer Groove unterlegt atmosphärische Streicher, Rattlesnake und Glockenspiele.

Nach und nach trägt Guerrero eine Schicht über die andere, nur um zu sehen, wie diese miteinander harmonieren. So entwickelt sich ein cineastischer Soundkosmos, in dem Ennio Morricone mit Booker T. & The MG's, Bill Withers, The Clash und Steely Dan kollidieren. Details und Sound gehen ihm dabei über klassisches Songwriting.

"No Man's Land" umweht der selbe Geist wie die Haare des 19-jährigen Tommy Guerrero in "Future Primitive". Unbefangen und verführerisch simpel zieht er ähnlich endlose Spannungsbögen wie einst in The City By The Bay. Nicht selten beginnen die stylischen Tracks dabei, etwas zu gefällig dahin zu plätschern. Manchmal wünscht man sich etwas mehr Abwechslung, eine Kleinigkeit, die aus dem Gefüge herausbricht. Auf der anderen Seite rundet genau diese geschlossene Totalität "No Man's Land" ab. Live. Laugh. Love.

Trackliste

  1. 1. Black Dust
  2. 2. The Gunslinger
  3. 3. The Stranger
  4. 4. Loco's Lament
  5. 5. The Lone Pistolero
  6. 6. The Man From Califas
  7. 7. Handful Of Hell
  8. 8. The Last Stand
  9. 9. Sticks Of Fury
  10. 10. El Bandito
  11. 11. Phantom Rider
  12. 12. Hombre Sin Nombre
  13. 13. Duel In The Dust
  14. 14. Valle De La Muerte
  15. 15. Malas Tierras ft. Money Mark
  16. 16. The Viper
  17. 17. Specter City

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