laut.de-Kritik
Räudiger Bastard aus Death, Thrash und Black Metal.
Review von Michael EdeleDas inzestuöse Verhalten im hohen Norden nimmt langsam echt ungeahnte Ausmaße an. Auf der einen Seite hat man ja eigentlich nichts gegen gute Musik einzuwenden. Auf der anderen Seite wird jungen Bands durch solche Aktionen meist die Chance genommen, auf sich aufmerksam zu machen.
Nicht, dass die anderen Bands der Torchbearer Mitglieder (Unmoored, Incapacity, Solar Dawn, Setherial, Chaosdaemon oder Satariel) übermäßig bekannt wären, aber zumindest haben es die Labels doch immer leicht, mit schon bekannten Namen zu werben, als irgendwas Unbekanntes neu aufzubauen.
Es entzieht sich auch leider meinem Wissen, inwiefern es sich bei Torchbearer um ein Projekt oder um eine richtige Band handelt, denn wirklich alle Mitglieder sind auch in anderen Sachen aktiv. Letztendlich ist es aber die Mucke, die zählt, und da gibt es bei den Schweden nicht viel zu meckern.
"Yersinia Pestis" ist ein räudiger Bastard aus Death, Thrash und Black Metal, wobei die beiden ersten Elemente eindeutig überwiegen. Schon mit dem Opener "Assail The Creation" geht es ab wie Hölle, und daran soll sich in den nächsten 36 Minuten auch nicht viel ändern.
Zwar schieben die Kerzenträger immer mal wieder auch ein paar langsamere Momente in ihre Songs ein, aber als Holzfäller hätte der Drummer eine ganz große Karriere vor sich. Mit dem sehr guten "Sown Are The Seeds Of Death" gibt es eine kernige Mischung aus Blastbeat und Uptempo-Gehämmer, bevor "Dead Children, Black Rats" mit einem sehr schleppenden Riff daher kommt.
Da Torchbearer auf überlange Songs verzichten und sowohl vom Tempo, als auch von den Riffs und der Melodieführung her für angenehme Abwechslung sorgen, kann man "Yersinia Pestis" guten Gewissens eine Kaufempfehlung für Fans der entsprechenden Genres aussprechen. Wenn man sich dann auch noch so einen kultigen Gevatter Tod auf's Cover kleistert, dann geht die Sache gleich noch mal so gut in Ordnung.
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