laut.de-Kritik

In unaufgeregt aufregenden Gewässern unterwegs.

Review von

Irgendwie habe ich die Jungs von Tosca nach "Suzuki" ein wenig aus den Augen verloren. Keine Ahnung, woran das lag.

Denn die ersten Klänge von "No Hassle" zeigen nicht auf, weshalb das österreichische Duo meine Aufmerksamkeit nicht mehr auf sich ziehen konnte. Eigentlich bewegt sich alles im gewohnten Rahmen: Wohlfühl-Beats und schmoofe Melodielinien, dazu Bass-Kissen in die man sich hinein legen möchte - oder allgemein: keine Hektik, "No Hassle". Keine Panik.

Dazu passt, dass der Opener "My First" ohne erkennbare Popsong-Struktur vor sich hin schwirrt. Synthie-Wah-Wahs und eingeworfene Sprachfetzen fungieren als akustische Steigbügelhalter. Die Atmosphäre, die der Track vorzeichnet, nimmt die Stimmung des Albums quasi vorweg.

Straighte Beat-Unterstützung sucht man meist vergebens, ebenso wie der absolute Ohrenschmeichler, der aus den zwölf Songs heraus sticht. Dennoch bereiten Dorfmeister und Huber einmal mehr einen sonischen Teppich, der mit einer unangestrengten Lässigkeit rockt. In Lässigkeit rocken geht nicht? Oh doch!

Die Spezialität der Dutzend Songs in ihrer Gesamtheit: Man kann zu jedem Zeitpunkt in das Album einsteigen und befindet sich stets an der richtigen Stelle. Will heißen: Die Atmosphäre bewegt sich durchgehend auf einem ähnlichen Level.

Dies stellt aber keine negative Art der Nivellierung dar. Vielmehr schippert das Tosca-Schiff ganz famos in unaufgeregt aufregenden Gewässern dahin. "No Hassle" knüpft - was die Qualität des Materials betrifft - nahtlos an "Suzuki" an. Schön.

Trackliste

  1. 1. My First
  2. 2. Elitsa
  3. 3. Springer
  4. 4. Birthday
  5. 5. Oysters In May
  6. 6. Joe Si Ha
  7. 7. Elektra Bregenz
  8. 8. Fondue
  9. 9. Rosa
  10. 10. Raymondo
  11. 11. Mrs. Bongo
  12. 12. No Hassle

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2 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Zitat («
    Mann kann aber gar nicht erst einsteigen da es wahrscheinlich wie bei "Suzuki" nur vor sich hin plätschert. Bis Cafe del mar 6 fand ich Chillout-Musik auch noch spannend. Dieses Larifari Lounge-Zeug ist mittlerweile doch nur gut für die Hintergrunbeschallung von Schicki-Micki-Bars in denen möchtegern Popstars, Supermodells und die jeweiligen Wichtigtuer der jeweiligen Stadt rumlungern.

    Not my cup of coffee. »):

    oder: man kann sich auch den finger in den po stecken.

  • Vor 15 Jahren

    Muss die Platte noch kaufen, konnte jedoch schon diverse Songs anhören und diese gefielen mir allesamt. Hier noch der Link für die Homepage des Albums:

    http://www.tosca-nohassle.com/