laut.de-Kritik
Zwischen Motörhead und Heartbreak Engines.
Review von Michael EdeleIn Sachen dreckiger Rotzrock haben die Skandinavier die Nase vorn? Prinzipiell würde ich euch zustimmen, aber auch Deutschland muss sich hier nicht verstecken. Skullboogey aus dem hessischen Rhein-Main Gebiet sprechen eine deutliche Sprache, und auch Tricky Lobsters aus Rostock sollten hier nicht unterschlagen werden.
Die melden sich mit "Black Songs" zu Wort und rocken einmal mehr straight nach vorne weg. Dieses Mal pflanzte sich Claus Grabke (Thumb, Dog Eat Dog) auf den Produzentensessel, der einen trockenen und erdigen Sound verantworte. Schon beim Opener "Black Song" ploppt die erste Bierflasche auf, setzt sich der Huf in Bewegung und hält bis zum Ende der Scheibe nicht mehr still.
"God Is Dead" legt in Sachen Tempo und Grooves noch einen oben drauf, und auch das in bester Motörhead-Manier daher knarzende "Moto Mojo" glänzt nicht nur mit arschcoolem Text. Das Tempo bleibt allgemein angenehm treibende und ist somit für jede Karre bestens geeignet.
"One Way Hero" schmaucht mit mächtigem Fuzzsound eher im verkifften Fu Manchu-Tempo durch. Ansonsten heißt die Devise eindeutig Rock'n'Roll und beim bluesigen "Hate You (For The Sake Of Love)" oder dem Rausschmeißer "Abandon Hope (And Wave Goodbye)" könnte man Heartbreak Engines heraushören. Letztere gehen ähnlich und ohne Berührungsängste an ihren Sound heran - von vielen leider viel zu wenig gewürdigt.
Wollen wir mal hoffen, dass Tricky Lobsters jenes Schicksal erspart bleibt, denn mit dem locker-melodischen "End Of Story" und der AC/DC-Hommage "S6xtyN9ne" finden sich zwei weitere richtig starke Songs.
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