laut.de-Kritik
Power und Abwechslung gehen hier Hand in Hand.
Review von Michael EdeleDrei Jahre nach ihrem schon vielversprechenden Debüt "Summoning" melden sich Twelfth Gate mit ihrem zweiten Longplayer zurück. Waren schon auf dem Erstwerk die Parallelen zu Nevermore nicht von der Hand zu weisen, so dürfte auch keine Review zu "Threshold Of Revelation" ohne den Vergleich zu den Jungs aus Seattle auskommen.
Aber sind wir mal ehrlich, es gibt wahrhaft Schlimmeres, als mit Warrell Dane und seinen Jungs verglichen zu werden. Vor allem, wenn man fast auf gleicher Augenhöhe spielt. Die beiden Sechssaiter Rich Knight und Jim Stopper mögen nicht so einen guten und bekannten Ruf haben wie Jeff Loomis und Steve Smythe, was Riffs und Soli angeht, sind die beiden Erstgenannten aber auch ein wahrer Ohrenschmaus.
Dazu gesellt sich noch die variable Stimme von Scott Huffman, und fertig ist ein erstklassiges, progressives Power/Thrash Metal-Album. Von Anfang an machen die Jungs aus Chicago keinen Hehl draus, dass es bei ihnen technisch und in Sachen Härte richtig abgeht. "Loyal" und "Critical Elements" lassen daran schon mal keinen Zweifel. Power und Abwechslung gehen hier Hand in Hand.
Das folgende "Inner Core" nimmt den Fuß etwas vom Gas und lässt stellenweise ruhigere Töne anklingen. Dafür präsentiert sich "Delving Too Deep" relativ vertrackt, aber mit einem gesanglich sehr geilen Mittelteil. "Human Swine" legt los wie ein richtiger Brecher, der auch von 'ner Death Metal-Band stammen könnte. Man merkt den Oppressor-Background von Gitarrist Jim Stopper.
Bemerkenswert ist auch die Fähigkeit der Band, moderne mit traditionellen Klängen perfekt zu verbinden, wie etwa in "Together Divided". Ein paar akustische Klänge dürfen im kurzen "Face Within A Face" auch vorkommen, ehe "Come Alive" das Album mit fetten Grooves beendet. Das macht "Threshold Of Revelation" zu einer Scheibe, die meinen CD-Player die nächste Zeit noch öfters besuchen wird.
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