laut.de-Kritik
Fette Grooves und etwas dünnere Hooks.
Review von Michael EdeleÜbergas dürften dem ein oder anderen noch als Anheizer für Daniel Wirtz und im Gespann mit Tieflader bzw. Grantig ein Begriff sein. Dort hat das Quartett mit öfter wechselndem Drummer - immer einen ordentlichen Eindruck hinterlassen.
Sänger Krispin hat sich mit dem H-Blockx-Basser Gudze, Drummer Dog (Abwärts/Beloved Enemy) und Gitarrist Maik ter Stahl drei absolut fähige Sidekicks gesichert und wusste selbst mit agilem Stageacting zu überzeugen.
Leider lässt sich die Livepower nur bedingt auf Platte übertragen, so dass von den Songs relativ wenig hängen bleibt. Die großen Hooklines sucht man eher vergebens, bekommt dafür aber fette Grooves auf die Ohren.
Musikalisch bewegen sich Übergas in der Schnittmenge aus Metal und Punkrock, wobei Krispin von der Stimmfarbe wie eine Kreuzung aus Psychopunchs JM und Tommi Böck wirkt, als Schweisser noch taugten. Letztere - minus Saxofon - sind auch ein ganz guter Vergleich, da Krispin ausschließlich auf deutsche Texte setzt. Allerdings übertreibt es der Gute hin und wieder in Sachen Euphorie.
Handwerklich gibt es an der Scheibe, die Die Apokalyptischen Reiter-Drummer Georg Lenhardt eingespielt hat, nichts auszusetzen. Mit dem Titeltrack, "Das Beste Aus Zwei Welten" oder "Nicht Mehr Ich Sein" haben sie ein paar Nummer dabei, die mit zunehmender Rotation an Reiz gewinnen. Vor allem sind es aber die schleppenden "Diese Nacht" und "Lustig", die musikalisch den meisten Charme entwickeln.
Die abschließende, mit Streichern unterlegte Ballade "Immer" ist wohl dem eigenen Nachwuchs gewidmet und fällt ebenfalls positiv auf. Dennoch bleibt CD Luft nach oben.
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