laut.de-Kritik
Ein fruchtiger Cocktail aus Old School-Attitude und groovenden Beats.
Review von Stefan Johannesberg"Fresh Mode", so hieß eine von zwei Eps, die den europäischen Rap-Fans vor ein paar Jahren ihren Glauben an frischen, guten und vor allen Dingen humorvollen Hip Hop aus den USA zurück gab. Viele Headz konnten die "Bling, Bling, Money ain't a Thing"-Themen von Jermaine Dupri und die harten Thug-Stories à la Ruff Ryders nicht mehr nachvollziehen. Doch mit "Jurassic 5" von gleichnamiger Band und der besagten Platte von Ugly Duckling kehrt das Lächeln auf ihre Gesichter zurück. Old School-Attitude und groovende Beats sorgen für eine positive Stimmung.
Überraschenderweise kommen die beiden Gruppen nicht etwa aus New York oder dem angesagten Dirty South-Gebiet, sondern aus LA, dem Hauptquartier der Gangsta-Typen. Nach den Jurassic 5 legen endlich auch Ugly Duckling mit "Journey To Anywhere" ihr LP-Debut vor. Die Platte setzt dort an, wo die EP aufhört. So mixen Andy "Andycat" Cooper, Dizzy "Diz" Dustin und DJ Young Einstein wieder einen fruchtigen Cocktail aus funkig-jazzigen Gitarrenloops, groovenden Old School-Drums, lustigen Cuts und selbstironischen Storyteller-Lyrics.
Nur drei Tracks fallen etwas aus dem Rahmen. Bei "A Little Samba" ist der Titel Programm, da hier mit Latino-Rhythmen und Saxophon locker abgeswingt wird. Mit "Oasis" dagegen setzen sie musikalisch gekonnt die Gefühle eines in der Wüste verirrten Menschen um, der halb verdurstet eine Oase sucht. Zu guter Letzt gibt es bei "Down The Road" abgedrehte, hypnotische Blubber-Samples à la Company Flow (R.I.P, Schnüff). "Journey To Anywhere" ist der passende Soundtrack zur Sommerzeit. Man kann dabei Chillen, Tanzen, Grillen, Skaten oder dem Basketball-Gezocke frönen. Einziger, klitzekleiner Negativpunkt ist die Eintönigkeit, die sich nach mehrmaligen Hören einstellt. Aber diesen Makel kann man, glaube ich, verschmerzen.
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