Auf der Suche nach ihrer vermeintlich wahren musikalischen Identität haben Ulver eine lange Reise hinter sich. Alles begann einst mit waschechtem Black Metal. Es folgten Ausflüge in die Bereiche Neo-Folk, Ambient und Krautrock. Vor drei Jahren verneigten sich die Wölfe aus Norwegen schließlich vor …
Mein erstes Album von ihnen war Blood Inside. Seitdem bin ich Fan. Nach Blood Inside hab ich mir noch die alten Alben zugelegt. Mag eher diese Phase als die neueren Album. Aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Alben nicht immer beim ersten hören total zünden. Also am besten anhören und nach einiger Zeit nochmal hören. Und nochmal. Dann macht's auf einmal Klick und man möchte es nicht wieder missen. Das finde ich so genial an ULVER.
Die Rezeptur hört sich eigentlich sehr gut an und ich würde die Platte gern mögen. Aber für 80er-Darkwave-Synthpop & Co. braucht es mehr als nur ein schönes Klangkostüm aus Synthesizern, Chorus- und Halleffekten (das hier aber auch wirklich schön ist). Ohne ausdrucksstarke, pathetische, vielleicht schmalzige, aber auf jeden Fall ungewöhnliche Vocals funktioniert es einfach nicht. Und die klingen leider mausgrau bis cringey hier, als würde ein Sechzehnjähriger versuchen, seine Idole zu imitieren. Ich verstehe auch nicht, warum sie nicht mehr Effekte einsetzen, wenn die Stimme schon nicht an sich interessant klingt. Sehr schade um das Potenzial!
Gute Ergänzung zu 'Paradise Lost - Host' im CD-Regal. Jedenfalls gefällt mir die neue Ulver auf Anhieb besser als das Vorgängeralbum. Mehr als 3/5 geht trotzdem nicht.
In den letzten Tagen lag ich, die aktuelle Corona-Variante hatte zugeschlagen, ziemlich isoliert in meinem Zimmer rum. Was tun? In irgendeinem Faden hier bei laut.de ging es u.a. um Ridley Scott, was Anlass für mich war, mir zum wiederholten Male Blade Runner und im Anschluss auch erstmalig Blade Runner 2049 reinzuziehen. Gibt wahrlich schlechtere Filme (inzwischen bin ich dabei, Sopranos zu suchten). Gestern habe ich Google nach "black metal clean vocals" befragt, woraufhin in irgendwelchen Foren das erste Album von Ulver vorgeschlagen wurde. Das kannte ich schon, bin aber heute bei Ulver auf laut.de bei "Flowers of Evil" hängengeblieben (also Ulvers Synthpop- statt Black Metal-Album), habe mir das gerade beim Zusammenbauen von Geschenken angehört. Im Song "Machine Guns and Peacock Feathers" kam die Zeile: "And do androids dream of electric sheep?". Ist doch irgendwie schön, wenn sich ein (vermeintlicher) Kreis unter Beteiligung von laut.de schließt. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
Hole momentan alle Titel, die ich von Philipp K. Dick in der Jugend und Adoleszenz aus Bequemlichkeit auf deutsch gelesen habe, auf Reisen seit diesem Jahr nochmal in Originalsprache nach. Eigentlich "dumm", dass ich mich das damals trotz eher guter Noten in Englisch nicht "getraut" wegen des vermeintlich versponnenen Sujets sowie der damals schon häufiger Mal lesbar aublitzenden Pep-Psychosen des Autors während so mancher Novelle.
Finde echt spannend, wie quantitativ viele unterschiedliche Vorlagen von ihm verfilmt wurde, häufig gut, manches Mal auch einzigartig gut bis hin zu unerreicht (Blade Runner von 1982), selten ein richtiger Totalausfall dabei trotz so unterschiedlicher Regisseure, Lesarten, Herangehensweisen sowie Schauspieler"innen.
Mit dem von dir genannten "Do Androids...?" ging es im Frühjahr los, momentan bin ich wieder an "A scanner darkly' (persönliche Lieblingsnovelle von ihm) und als Prime sagte, dass man bei ihnen in weniger als 30 Tagen für ein weiteres Mal BR2049 latzen werden muss han ich den dann auch gerade zum ersten und einizgen Mal nach dem anschauen im Kino gesehen
Was er immerhin hinbekommt, woran so viele scheitern: Zwar kommt er in keiner technischen oder musischen Kategorie an das Original hinein, hat aber durch "den Blick auf die Grundprämisse des ersten Films aus der unmittelbar gegenüberliegenden Perspektive heraus' eine Daseinsberechtigung, die abgesehen von ein paar Fanservice-Szenen noch immer über 90% aller Fortsetzungen erfolgreicher Originalfilme vollkommen abgeht und die evtl. sogar auch ohne Existenz des Originals Bwstand haben könnte.
Klar, morgens frühstücke ich mit meinen Eltern, Mama schmiert mir ein paar Stullen und legt mir die Sachen raus, damit der Junge ordentlich aussieht, Papa gibt mir auf der gemeinsamen Fahrt in seine-unsere Kanzlei (Smith and Smith) noch ein paar Tipps für den Tag mit auf den Weg, abends dann gemeinsames Essen mit anschließendem Fernsehprogramm - wenn der Junge krank ist, dann darf er auch mal was Verrücktes gucken („Aber nicht immer mit diesen schrecklichen Raumschiffen, Außerirdischen und Cyborgs!“; „Mama, das sind Androiden!“).
Mein Vater hat immer zu mir gesagt "Junge, wenn du ein Mädchen nett findest, sag ihr das ruhig. Du wirst sehen, lächelt man, kommt oft etwas zurück. Und zeig ihr, dass du für sie da bist". Ich denke, das war der Anfang vom Ende...
ach, kurz noch: er meinte auch zwischendrin irgendwann einmal, ich solle auf ihr Verhalten achten, ob sie mich mag und es ihr dann erst sagen. Nicht, dass das wichtig wäre aber nur der Vollständigkeit halber...
Eins noch: ich sagte ihm dann, dass es nicht geklappt hat und dann meinte er nur achselzuckend: "na dann versuchst du es halt einfach nochmal bei einer anderen". Ich hätte mir an dieser Stelle gewünscht, in den Arm genommen zu werden. Warum machen Menschen immer alles so falsch?
@weazle Bei Wörtern wie "immer"; "alles"; "so"; "falsch" bin ich schon mal skeptisch. Ist das wirklich so passiert, wie du dir das ausmalst oder ist das deine subjektive Wahrnehmung? Oftmals vermischt unser Gehirn Tatsachen mit Vorstellungen und ein Brei an kognitiver Verzerrungen bleibt zurück. Ich würde mir vielleicht mal die Frage stellen, was genau davon unter den gegebenen Tatsachen damals vielleicht richtig gemacht wurde? Kann schon sein, dass da einiges zusammen kommt. Das Leben besteht nun mal aus vielen, vielen Entscheidungen. Wenige davon können immer perfekt entschieden werden. Also finde ich den Rat deines Vaters gar nicht so verkehrt, es einfach nochmal zu probieren. Vielleicht das nächste mal etwas weniger lächeln .
@Lost7 Danke! Mir kullert grad eine kleine Träne die Wange hinunter. Das hat gerade so viel gelöst. Ich dachte immer, ich mache so viel falsch... Danke für den Zuspruch! Ich mache einfach weiter und schaue nicht so viel zurück. Das mit dem Grübeln ist eh nicht so gut, das führt zu nichts. Liebe Grüße!
@weazle Sag ab einem bestimmten Punkt, an dem es dir mit diesen Gedanken nicht gut geht einfach Stopp! Suche Dir, wenn du fit bist, eine sinnvolle Arbeit, die mit Menschen zu tun hat. Das lenkt auch immer gut ab. In der sozialen Arbeit gibt es viele freie Stellen. Ich wünsche Dir noch ein schönes Weihnachten. Liebe Grüße auch.
Bin kein Fan von Loriot, aber das erinnert mich sehr an ihn. Ist allerdings viel weniger affirmativ als er, also für mich wesentlich lustiger. Hier wird subversive Einfalt aber gar nicht erkannt. Startet doch mal einen Podcast, ihr beiden!
Hier auf laut.de wird das nicht erkannt, meinte ich.
Dein ganzes Muppet-Brand würde ich mit "subversiver Einfalt" zusammenfassen. So gespielt doof, dabei eigentlich das urdeutsche, monadische, besinnliche Geschwafel verarschend, womit Klaus und Erna sich selbst davor bewahren, irgendetwas wirklich zu spüren.
Bin ich voll an Bord. Tu das auf Steroide, mach nen Podcast o.Ä., und das wird durch die Decke gehen.
Wieseliges spinoff? Weiß nicht. Es ist schwieriger, aus dem Muppet-Kontext auszubrechen, als gemeinhin angenommen. Aber vielleicht so Bibi & Tina-mäßig, da hat das ja auch erfolgreich geklappt. Vorteil: Weazel könnte gleich beide Rollen übernehmen, das senkt bekanntlich die Produktionskosten. Wenn ich so drüber nachdenke: die erste Staffel würde ich mir schon angucken/-hören.
Haha, achso. Danke. Dafür bin ich zu schüchtern, leider, und hab' zur Zeit - auch wenn man's nicht vermuten könnte - zu viel um die Ohren. Allerdings habe ich vor einiger Zeit angefangen im Reallife einige Dinge einzubauen und am witzigsten ist es eigentlich immer, wenn es die Leute checken aber nicht nachweisen können. Aber meistens wird über mich gelacht und ich sorge für etwas Unterhaltung im tristen Büroalltag. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass, falls ich es nicht mal doch wage, die nächste Generation sich daran macht .
Zu meiner Verteidigung: "zur Zeit" war als längerfristige, allgemeine Einordnung gemeint und nicht als (Tages-)Zeit an sich. "zu viel um die Ohren haben" lässt neben der Möglichkeit, dass ich Dinge ziemlich schnell mache und den Rest als Energiesparmodusdifferenz in Bezug auf die Renteneinzahlungen einplane, zumindest den Freiraum für den sagenumwobenen Punkt mit der "Qualität" .
Nochmals zurück zu Philip K. Dick, Stanislaw Lem und Co: hat einer noch ein paar gute Tipps im Sachen Science-Fiction-Literatur, gerne auch (halbwegs) Aktuelles? Ich bekenne: ich mag es - wie bei Musik - durchaus auch trivial, also nicht ausschließlich so was wie beiden oben Genannten. Zuletzt gefielen mir die Killerbot-Romane von Martha Wells und die ersten Bände der Bobiverse-Reihe. Eines meiner Lieblingsbücher ist Das Unsterblichkeitsprogramm von Richard Morgan und die Folgeromane (nein, nicht die davon weitgehend gelöste Netflix-Serie, die ist bestenfalls so lala, meine Meinung). Cyberpunkig zB ist immer gut. Tipps anyone?
Ich bin bei aktuellen Sachen nicht so drin, sondern lese (bzw höre tbh) eher die Klassiker. Die Foundation-Triologie von Asimov habe ich als letztes beendet, dabei fand ich das erste und das zweite Buch sehr gut, das dritte fiel etwas ab. Aktuell läuft bei mir Dune.
Was ich noch nicht gelesen hab, was aber sehr gut sein soll (und cyberpunkig af) sind die Shadowrun-Romane. Die beinhalten allerdings auch Fantasy-Elemente.
Vielen Dank für die Tipps. Ich mache für die demnächst anstehende mehrstündige Autofahrt dann die William Gibson-Hörbuchvariante klar, die Folgeromane nach dem absoluten Cyberpunkklassiker Neuromancer sind auch gut. Stanislaw Lem muss ich mir dann mal in Ruhe geben. Bin eher kein Sammler, bei Shadowrun besaß ich irgendwann sämtliche Bücher der Originalreihe und der deutschen Fortführung, die ich größtenteils nicht nur 1x gelesen habe. Gerade die ersten Bücher (Trilogie der Macht) haben fast nahtlos an die Welt von Neuromancer angeknüpft. Wobei einen in der Tat die Kombi von Technologie und Magie (und Drachen, Orks und so Zeugs) nicht abschrecken darf. Irgendwann habe ich Idiot die Shadowrunbücher (ca. 100) in einer Kiste nach draußen gestellt. Ich hoffe, es geht ihnen gut.
Hm, noch ein Grund mehr da reinzulesen. Ansonsten steht auch Picknick am Wegesrand auf meiner literarischen Eimerliste. Von Lem mag ich Cyberiade am liebsten glaub ich, dass ist aber eher ein bisschen augenzwinkernd verspielt. Science Fiction Märchen für Erwachsene (sfw). Die Memoiren, gefunden in einer Badewanne, sind eigentlich ein politisches Werk, dass wahrscheinlich den Stalinismus kritisiert. Dazu noch sehr surreal. Eden ist hingegen ernst, realistisch, fantasievoll. Sehr atmosphärisch erzählt.
Shadowrun wäre wirklich ein harter Kontrast zu Asimov und Co. Ist mehr so zum Runterlesen: Konzerne statt Staaten, Hacker, Testosteronjunkies, Gewalt, Magie, Geld, Drogen. (Von verschiedenen Autoren, die unterschiedlich gut sind.). Gebe ich mir glaube ich auch nochmals.
Auf der Suche nach ihrer vermeintlich wahren musikalischen Identität haben Ulver eine lange Reise hinter sich. Alles begann einst mit waschechtem Black Metal. Es folgten Ausflüge in die Bereiche Neo-Folk, Ambient und Krautrock. Vor drei Jahren verneigten sich die Wölfe aus Norwegen schließlich vor …
Mein erstes Album von ihnen war Blood Inside.
Seitdem bin ich Fan.
Nach Blood Inside hab ich mir noch die alten Alben zugelegt. Mag eher diese Phase als die neueren Album. Aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Alben nicht immer beim ersten hören total zünden. Also am besten anhören und nach einiger Zeit nochmal hören. Und nochmal. Dann macht's auf einmal Klick und man möchte es nicht wieder missen.
Das finde ich so genial an ULVER.
Hätte ich nicht besser formulieren können
Das finde ich so genial an DER SCHWINGER
Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.
Die Rezeptur hört sich eigentlich sehr gut an und ich würde die Platte gern mögen. Aber für 80er-Darkwave-Synthpop & Co. braucht es mehr als nur ein schönes Klangkostüm aus Synthesizern, Chorus- und Halleffekten (das hier aber auch wirklich schön ist). Ohne ausdrucksstarke, pathetische, vielleicht schmalzige, aber auf jeden Fall ungewöhnliche Vocals funktioniert es einfach nicht. Und die klingen leider mausgrau bis cringey hier, als würde ein Sechzehnjähriger versuchen, seine Idole zu imitieren. Ich verstehe auch nicht, warum sie nicht mehr Effekte einsetzen, wenn die Stimme schon nicht an sich interessant klingt. Sehr schade um das Potenzial!
Midlife-Crisis: Die Band
Irgendwie klingt es für mich wie eine Reminiszenz an Depeche Mode und Konsorten mit einem Schuss zu viel A-ha, um richtig Charme zu haben. Schade.
Gute Ergänzung zu 'Paradise Lost - Host' im CD-Regal. Jedenfalls gefällt mir die neue Ulver auf Anhieb besser als das Vorgängeralbum. Mehr als 3/5 geht trotzdem nicht.
In den letzten Tagen lag ich, die aktuelle Corona-Variante hatte zugeschlagen, ziemlich isoliert in meinem Zimmer rum. Was tun? In irgendeinem Faden hier bei laut.de ging es u.a. um Ridley Scott, was Anlass für mich war, mir zum wiederholten Male Blade Runner und im Anschluss auch erstmalig Blade Runner 2049 reinzuziehen. Gibt wahrlich schlechtere Filme (inzwischen bin ich dabei, Sopranos zu suchten). Gestern habe ich Google nach "black metal clean vocals" befragt, woraufhin in irgendwelchen Foren das erste Album von Ulver vorgeschlagen wurde. Das kannte ich schon, bin aber heute bei Ulver auf laut.de bei "Flowers of Evil" hängengeblieben (also Ulvers Synthpop- statt Black Metal-Album), habe mir das gerade beim Zusammenbauen von Geschenken angehört. Im Song "Machine Guns and Peacock Feathers" kam die Zeile: "And do androids dream of electric sheep?". Ist doch irgendwie schön, wenn sich ein (vermeintlicher) Kreis unter Beteiligung von laut.de schließt. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
Hole momentan alle Titel, die ich von Philipp K. Dick in der Jugend und Adoleszenz aus Bequemlichkeit auf deutsch gelesen habe, auf Reisen seit diesem Jahr nochmal in Originalsprache nach. Eigentlich "dumm", dass ich mich das damals trotz eher guter Noten in Englisch nicht "getraut" wegen des vermeintlich versponnenen Sujets sowie der damals schon häufiger Mal lesbar aublitzenden Pep-Psychosen des Autors während so mancher Novelle.
Finde echt spannend, wie quantitativ viele unterschiedliche Vorlagen von ihm verfilmt wurde, häufig gut, manches Mal auch einzigartig gut bis hin zu unerreicht (Blade Runner von 1982), selten ein richtiger Totalausfall dabei trotz so unterschiedlicher Regisseure, Lesarten, Herangehensweisen sowie Schauspieler"innen.
Mit dem von dir genannten "Do Androids...?" ging es im Frühjahr los, momentan bin ich wieder an "A scanner darkly' (persönliche Lieblingsnovelle von ihm) und als Prime sagte, dass man bei ihnen in weniger als 30 Tagen für ein weiteres Mal BR2049 latzen werden muss han ich den dann auch gerade zum ersten und einizgen Mal nach dem anschauen im Kino gesehen
Was er immerhin hinbekommt, woran so viele scheitern: Zwar kommt er in keiner technischen oder musischen Kategorie an das Original hinein, hat aber durch "den Blick auf die Grundprämisse des ersten Films aus der unmittelbar gegenüberliegenden Perspektive heraus' eine Daseinsberechtigung, die abgesehen von ein paar Fanservice-Szenen noch immer über 90% aller Fortsetzungen erfolgreicher Originalfilme vollkommen abgeht und die evtl. sogar auch ohne Existenz des Originals Bwstand haben könnte.
-p am Ende von Phils Namen und so.
Mal was von Stanislaw Lem gelesen?
Dir persönlich würde ich wahrscheinlich „Memoiren, gefunden in der Badewanne“ empfehlen, aber eigentlich hat der nur Banger geschrieben.
"In den letzten Tagen lag ich, die aktuelle Corona-Variante hatte zugeschlagen, ziemlich isoliert in meinem Zimmer rum. Was tun?"
Kurze Frage, ich bin zwar kein Anwalt, aber: wohnst du noch zu Hause?
Klar, morgens frühstücke ich mit meinen Eltern, Mama schmiert mir ein paar Stullen und legt mir die Sachen raus, damit der Junge ordentlich aussieht, Papa gibt mir auf der gemeinsamen Fahrt in seine-unsere Kanzlei (Smith and Smith) noch ein paar Tipps für den Tag mit auf den Weg, abends dann gemeinsames Essen mit anschließendem Fernsehprogramm - wenn der Junge krank ist, dann darf er auch mal was Verrücktes gucken („Aber nicht immer mit diesen schrecklichen Raumschiffen, Außerirdischen und Cyborgs!“; „Mama, das sind Androiden!“).
^ bestes Leben
Mein Vater hat immer zu mir gesagt "Junge, wenn du ein Mädchen nett findest, sag ihr das ruhig. Du wirst sehen, lächelt man, kommt oft etwas zurück. Und zeig ihr, dass du für sie da bist". Ich denke, das war der Anfang vom Ende...
ach, kurz noch: er meinte auch zwischendrin irgendwann einmal, ich solle auf ihr Verhalten achten, ob sie mich mag und es ihr dann erst sagen. Nicht, dass das wichtig wäre aber nur der Vollständigkeit halber...
Eins noch: ich sagte ihm dann, dass es nicht geklappt hat und dann meinte er nur achselzuckend: "na dann versuchst du es halt einfach nochmal bei einer anderen". Ich hätte mir an dieser Stelle gewünscht, in den Arm genommen zu werden. Warum machen Menschen immer alles so falsch?
@weazle
Bei Wörtern wie "immer"; "alles"; "so"; "falsch" bin ich schon mal skeptisch. Ist das wirklich so passiert, wie du dir das ausmalst oder ist das deine subjektive Wahrnehmung? Oftmals vermischt unser Gehirn Tatsachen mit Vorstellungen und ein Brei an kognitiver Verzerrungen bleibt zurück. Ich würde mir vielleicht mal die Frage stellen, was genau davon unter den gegebenen Tatsachen damals vielleicht richtig gemacht wurde? Kann schon sein, dass da einiges zusammen kommt. Das Leben besteht nun mal aus vielen, vielen Entscheidungen. Wenige davon können immer perfekt entschieden werden. Also finde ich den Rat deines Vaters gar nicht so verkehrt, es einfach nochmal zu probieren. Vielleicht das nächste mal etwas weniger lächeln .
@Lost7
Danke! Mir kullert grad eine kleine Träne die Wange hinunter. Das hat gerade so viel gelöst. Ich dachte immer, ich mache so viel falsch... Danke für den Zuspruch! Ich mache einfach weiter und schaue nicht so viel zurück. Das mit dem Grübeln ist eh nicht so gut, das führt zu nichts. Liebe Grüße!
@weazle
Sag ab einem bestimmten Punkt, an dem es dir mit diesen Gedanken nicht gut geht einfach Stopp!
Suche Dir, wenn du fit bist, eine sinnvolle Arbeit, die mit Menschen zu tun hat. Das lenkt auch immer gut ab. In der sozialen Arbeit gibt es viele freie Stellen. Ich wünsche Dir noch ein schönes Weihnachten.
Liebe Grüße auch.
Bin kein Fan von Loriot, aber das erinnert mich sehr an ihn. Ist allerdings viel weniger affirmativ als er, also für mich wesentlich lustiger. Hier wird subversive Einfalt aber gar nicht erkannt. Startet doch mal einen Podcast, ihr beiden!
"Hier wird subversive Einfalt aber gar nicht erkannt."
Das hab ich grad ehrlich gesagt nicht geschnallt. War das ne Kritik oder ist das bezogen auf eine Person in dem Dialog?
Dieser Kommentar wurde vor 12 Tagen durch den Autor entfernt.
Hier auf laut.de wird das nicht erkannt, meinte ich.
Dein ganzes Muppet-Brand würde ich mit "subversiver Einfalt" zusammenfassen. So gespielt doof, dabei eigentlich das urdeutsche, monadische, besinnliche Geschwafel verarschend, womit Klaus und Erna sich selbst davor bewahren, irgendetwas wirklich zu spüren.
Bin ich voll an Bord. Tu das auf Steroide, mach nen Podcast o.Ä., und das wird durch die Decke gehen.
Wieseliges spinoff? Weiß nicht. Es ist schwieriger, aus dem Muppet-Kontext auszubrechen, als gemeinhin angenommen. Aber vielleicht so Bibi & Tina-mäßig, da hat das ja auch erfolgreich geklappt. Vorteil: Weazel könnte gleich beide Rollen übernehmen, das senkt bekanntlich die Produktionskosten.
Wenn ich so drüber nachdenke: die erste Staffel würde ich mir schon angucken/-hören.
Haha, achso. Danke. Dafür bin ich zu schüchtern, leider, und hab' zur Zeit - auch wenn man's nicht vermuten könnte - zu viel um die Ohren. Allerdings habe ich vor einiger Zeit angefangen im Reallife einige Dinge einzubauen und am witzigsten ist es eigentlich immer, wenn es die Leute checken aber nicht nachweisen können. Aber meistens wird über mich gelacht und ich sorge für etwas Unterhaltung im tristen Büroalltag.
Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass, falls ich es nicht mal doch wage, die nächste Generation sich daran macht .
Mensch merkt, wie wenig Zeit du doch hast
Zu meiner Verteidigung: "zur Zeit" war als längerfristige, allgemeine Einordnung gemeint und nicht als (Tages-)Zeit an sich. "zu viel um die Ohren haben" lässt neben der Möglichkeit, dass ich Dinge ziemlich schnell mache und den Rest als Energiesparmodusdifferenz in Bezug auf die Renteneinzahlungen einplane, zumindest den Freiraum für den sagenumwobenen Punkt mit der "Qualität" .
Nochmals zurück zu Philip K. Dick, Stanislaw Lem und Co: hat einer noch ein paar gute Tipps im Sachen Science-Fiction-Literatur, gerne auch (halbwegs) Aktuelles? Ich bekenne: ich mag es - wie bei Musik - durchaus auch trivial, also nicht ausschließlich so was wie beiden oben Genannten. Zuletzt gefielen mir die Killerbot-Romane von Martha Wells und die ersten Bände der Bobiverse-Reihe. Eines meiner Lieblingsbücher ist Das Unsterblichkeitsprogramm von Richard Morgan und die Folgeromane (nein, nicht die davon weitgehend gelöste Netflix-Serie, die ist bestenfalls so lala, meine Meinung). Cyberpunkig zB ist immer gut. Tipps anyone?
Ich bin bei aktuellen Sachen nicht so drin, sondern lese (bzw höre tbh) eher die Klassiker. Die Foundation-Triologie von Asimov habe ich als letztes beendet, dabei fand ich das erste und das zweite Buch sehr gut, das dritte fiel etwas ab. Aktuell läuft bei mir Dune.
Was ich noch nicht gelesen hab, was aber sehr gut sein soll (und cyberpunkig af) sind die Shadowrun-Romane. Die beinhalten allerdings auch Fantasy-Elemente.
hab irgendwo ne storysammlung von william gibson namens cyberspace, auch sehr nice. ansonsten picknick am wegesrand von den strugatziki brüdern
Ist jetzt wirklich kein Geheimtipp, aber: hitchhiker's guide to the galaxy, v.a. die ersten drei Teile ♥
Vielen Dank für die Tipps. Ich mache für die demnächst anstehende mehrstündige Autofahrt dann die William Gibson-Hörbuchvariante klar, die Folgeromane nach dem absoluten Cyberpunkklassiker Neuromancer sind auch gut. Stanislaw Lem muss ich mir dann mal in Ruhe geben.
Bin eher kein Sammler, bei Shadowrun besaß ich irgendwann sämtliche Bücher der Originalreihe und der deutschen Fortführung, die ich größtenteils nicht nur 1x gelesen habe. Gerade die ersten Bücher (Trilogie der Macht) haben fast nahtlos an die Welt von Neuromancer angeknüpft. Wobei einen in der Tat die Kombi von Technologie und Magie (und Drachen, Orks und so Zeugs) nicht abschrecken darf. Irgendwann habe ich Idiot die Shadowrunbücher (ca. 100) in einer Kiste nach draußen gestellt. Ich hoffe, es geht ihnen gut.
Hm, noch ein Grund mehr da reinzulesen. Ansonsten steht auch Picknick am Wegesrand auf meiner literarischen Eimerliste. Von Lem mag ich Cyberiade am liebsten glaub ich, dass ist aber eher ein bisschen augenzwinkernd verspielt. Science Fiction Märchen für Erwachsene (sfw). Die Memoiren, gefunden in einer Badewanne, sind eigentlich ein politisches Werk, dass wahrscheinlich den Stalinismus kritisiert. Dazu noch sehr surreal. Eden ist hingegen ernst, realistisch, fantasievoll. Sehr atmosphärisch erzählt.
Das sind alle, die ich von ihm kenne.
Shadowrun wäre wirklich ein harter Kontrast zu Asimov und Co. Ist mehr so zum Runterlesen: Konzerne statt Staaten, Hacker, Testosteronjunkies, Gewalt, Magie, Geld, Drogen.
(Von verschiedenen Autoren, die unterschiedlich gut sind.). Gebe ich mir glaube ich auch nochmals.