laut.de-Kritik

Psychedelik zwischen Grateful Dead, Jefferson Airplane und Pink Floyd.

Review von

Das Cover lässt nicht wirklich auf die Musik der dazugehörigen CD schließen. Es bildet eine junge Janet Farrar ab, die ein Schwert in die Höhe hält und unter einem durchsichtigen Schleier splitternackt auf einer Felsformation steht. Farrar hat seit den 70er Jahren zahlreiche Bücher über Zauberei und Paganismus geschrieben und gilt in einschlägigen Kreisen als Hexe.

Magisch oder gar negativ geht es auf dem Album aber nicht zu. Im Gegenteil: Das Trio um den neuseeländischen Gitarristen und Sänger Ruban Nielson mag es psychedelisch und scheint stellenweise aus dem Ende der 60er Jahre zu stammen, indem es Grateful Dead mit Jefferson Airplane und Pink Floyd in ihrer frühen Ausprägung vermischt. Ohne allerdings deren Ausschweifungen zu verfallen, auch wenn die Stücke teilweise die 5-Minuten-Länge überschreiten.

Genügend Zeit, um verzerrte Gitarren von rechts nach links zwirbeln zu lassen, den Bass zum Blubbern zu bringen und die süßliche Stimme zu verfremden. Ein abwechslungsreiches Schlagzeug und eingestreute Geräusche sorgen für eine leicht verpeilte Stimmung, die ihre Wirkung nicht verfehlt.

Die 18-monatige Tour, die auf die Veröffentlichung des selbstbetitelten Debüts 2011 folgte und bei der er die vorliegenden Stücke geschrieben hat, habe ihn an den Rand des Wahnsinns gebracht, erklärt Nelson. "I'm so lonely I've gotta eat my popcorn all alone" singt er im Opener, dessen erste Zeile lautet: "Isolation can put a gun in your hand".

Dennoch ist "II" keines jener Alben, die Depressionen oder Existenzängste auslösen. Einzelne Songs prägen sich nicht ein. Eher ist es ein musikalischer Stream of Consciousness, bei dem man gemütlich im Sofa versinken möchte.

Trackliste

  1. 1. From The Sun
  2. 2. Swim And Sleep (Like A Shark)
  3. 3. So Good At Being In Trouble
  4. 4. One At A Time
  5. 5. The Opposite Of Afternoon
  6. 6. No Need For A Leader
  7. 7. Monki
  8. 8. Dawn
  9. 9. Faded In The Morning
  10. 10. Secret Xtians

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2 Kommentare

  • Vor 11 Jahren

    Habs im Foals-Thread zum Schluss ja bereits angesprochen: Der jungen "Indie"-Bands neues Lieblingskind: Die nächste Retrosound-Welle. Allah-Las, Foxygen, Unknown Mortal Orchestra... Seh ich in meinen Plattenschrank, greif ich doch lieber gleich zu Pink Floyd, Jefferson Airplane und Grateful Dead - zumal die erstgenannten jungen Bands ja auf biegen und brechen versuchen, auch in der Produktion möglichst nah an die Großen der Endsechziger und Siebziger heranzureichen.
    Die 3 Punkte für Unknown Mortal Orchestra gehen voll in Ordnung - die dudeln recht harmlos vor sich. Schadet keinem, bringt aber auch niemandem wirklich was.

  • Vor 11 Jahren

    @soulburn (« Habs im Foals-Thread zum Schluss ja bereits angesprochen: Der jungen "Indie"-Bands neues Lieblingskind: Die nächste Retrosound-Welle. Allah-Las, Foxygen, Unknown Mortal Orchestra... Seh ich in meinen Plattenschrank, greif ich doch lieber gleich zu Pink Floyd, Jefferson Airplane und Grateful Dead - zumal die erstgenannten jungen Bands ja auf biegen und brechen versuchen, auch in der Produktion möglichst nah an die Großen der Endsechziger und Siebziger heranzureichen.
    Die 3 Punkte für Unknown Mortal Orchestra gehen voll in Ordnung - die dudeln recht harmlos vor sich. Schadet keinem, bringt aber auch niemandem wirklich was. »):

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