laut.de-Kritik

Die Schweden rocken mit schwarzmetallischer Rasanz.

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Auf dem Vorgänger "As Yggdrasil Trembles" zeigten sich Unleashed gern mal von einer etwas melodischeren Seite. Stellenweise wurde schon fast mit Power Metal-Riffs gearbeitet, ohne dabei an Durchschlagskraft einzubüßen. Den Weltenbaum dürfte aber eher das aktuelle Album "Odalheim" zum Beben bringen, denn hier gehen die Schweden gerne mit schwarzmetallischer Rasanz zu Werke.

Das liegt wohl am Songwriting von Gitarrist Fredrik Folkare, der auf "Odalheim" für alle Songs verantwortlich zeichnet. Bereits mit dem eröffnenden "Fimbulwinter" blasen sie die Gehörgänge durch und lassen Drummer Anders Schultz ordentlich schuften. Flirrende Gitarren und Blastbeats sind ebenfalls wesentlicher Bestandteil von "White Christ" und lassen auch bei den übrigen Nummern immer mal wieder aufhorchen.

Sanfte, besinnliche Töne zum Einstieg scheinen eine besondere Vorliebe von Fredrik zu sein, denn sowohl "The Hour Of Defeat", als auch "By Celtic And British Shores" oder "The Soil Of Our Fathers" setzen auf dieses Stilmittel, und das passt in dieser kurzen Sequenz auch hervorragend ins Bild. Aus ihren Grenzen brechen die Skandinavier zwar nie ernsthaft aus, schauen aber immer wieder über den Tellerrand.

Auf der anderen Seite gibt es auch die typischen Death Metal-Keulen wie den Titeltrack, das teils schleppende, teils rasende "Rise Of The Mayan Warriors" (bei dem Johnny nicht nur im Solo ein paar schöne Bassharmonien zu den Gitarren spielt, sondern auch einige Textzeilen auf Spanisch singt) oder "The Soil Of Our Fathers", die keinen Fan der Band enttäuschen werden. Vor allem nicht die Deutschen, die dieses Mal mit seligem Lächeln von "Germania" überrollt werden.

Was das Vokabular der Texte angeht, hat sich der gute Johnny seit Jahren auch kein einziges Wort zusätzlich ins Repertoire geschafft. Überall landen irgendwelche Vollbärte mit ihren Longships, Hammer Battalions kloppen alles kurz und klein, und Aufgeben ist natürlich keine Option. Das ist zwar strikt nach Schema-F, klappt bei den Wikingern aber seit Jahren tadellos und macht die Sache vermutlich auch recht einfach, wenn man mal den Text vergessen hat.

Trackliste

  1. 1. Fimbulwinter
  2. 2. Odalheim
  3. 3. White Christ
  4. 4. The Hour Of Defeat
  5. 5. Gathering The Battalions
  6. 6. Vinland
  7. 7. Rise Of The Maya Warriors
  8. 8. By Celtic And British Shores
  9. 9. The Soil Of Our Fathers
  10. 10. Germania
  11. 11. The Great Battle Of Odalheim

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