laut.de-Kritik

Mit Metal zur Unsterblichkeit.

Review von

Aus dem ursprünglich für Anfang 2015 angesetzten Termin für den zweiten Teil der "Blutnacht"-Vertonung ist nun also Ende 2015 geworden. Ob die Touren zum letzten Album oder die Produktion der Rockoper "Everyman - A Rock Mystery" für die Verzögerung verantwortlich waren, spielt letztendlich keine Rolle. Wer ständig nur höchste Qualität abliefert, ist als Band und Künstler halt ständig gefragt.

Nun geht es mit dem zweiten Teil weiter, in dem Andrej Delany, der unsterbliche Protagonist der Hohlbein-Reihe, den Weg hinab ins Pantheon der dunklen Götter wagt, um sich dort mit seiner Unsterblichkeit auseinanderzusetzen, seinen Sohn Marius zu finden und endlich wieder auf die Liebe seines Lebens zu treffen. Fast schon shakespearesker Stoff. Allerdings hätte der gute William im Vergleich zu Wolfgang Hohlbein nicht 8.000 Seiten für den Stoff benötigt.

Musikalisch haben sich die Kaiserslauterer den Bühnenstoff noch einmal vorgenommen und ein sattes Pfund Metal drauf gelegt. Zumindest an den richtigen Stellen, denn - wie auf dem Vorgänger auch - sind die Spannungsbögen exzellent gestaltet. Den hart riffenden Gitarren stehen sanfte Piano-Passagen, elegische Melodieführungen von Gesang, Gitarre und Keyboards und atmosphärische Momente gegenüber.

Zwar liegen sie logischerweise stilistisch nah am ersten Teil, doch ist die Grundstimmung der Story düsterer und eben auch härter. Die ganze Bandbreite kommt sehr schön beim Longtrack "Blood Of Eden" zum Einsatz, wo Vanden Plas mit der bekannten Leichtigkeit Theatralisches mit bombastischen, metallischen und epischen Elementen kreuzen. Dass dabei einzelne Passagen auf deutsch und italienisch gesungen werden, sei nur am Rande erwähnt.

Neben der instrumentalen Höchstleistung besticht natürlich auch einmal mehr die gesangliche Darbietung von Andy Kuntz. Auch wenn ich bei "Vision 11even: In My Universe" mal den Timing-Nazi raushängen lassen muss, denn hier sind Andy und der Chor nicht wirklich synchron. Damit aber genug der Klugscheißerei.

Natürlich verlangt auch "Chronicles Of The Immortals - Netherworld II" einiges an Aufmerksamkeit und den ein oder anderen Durchlauf. Wer sich aber die Zeit und Muße nimmt, wird mit einem großartigen Klangerlebnis belohnt und könnte dabei sogar feststellen, dass in "Vision 15teen: Monster" bereits einige Melodien der letzten Scheibe wieder auftauchen und "Vision 19teen: Circle Of The Devil" das Thema von "Vision 1ne" wieder aufgreift und damit den Kreis schließt.

Trackliste

  1. 1. Vision 11even: In My Universe
  2. 2. Vision 12eleve: Godmaker's Temptation
  3. 3. Vision 13teen: Stone Roses Edge
  4. 4. Vision 14teen: Blood Of Eden
  5. 5. Vision 15teen: Monster
  6. 6. Vision 16teen: Diabolica Comedia
  7. 7. Vision 17teen: Where Have The Children Gone
  8. 8. Vision 18teen: The Last Fight
  9. 9. Vision 19teen: Circle Of The Devil

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