Various Artists - " Crobar Vol. One"

The Crobar ist ein Schuppen im Londoner Stadtteil Soho, der anscheinend eine der ersten Anlaufstellen für Rockmusiker und normale Metalfans ist, die gerade in der Britischen Kapitale weilen. Laut der vorliegenden Compilation 'The Home Of Beer'n'Whiskey And Rock'n'Roll'. Klingt das irgendwie sympathisch.

Ich muss gestehen, dass es schon einige Zeit her ist, dass ich in London war und mich dort mal in der Clubszene umgesehen habe. Der letzte Club, den ich damals vor gefühlten 200 Jahren auf Klassenfahrt besucht habe, war (soweit ich mich erinnere) der Hellfire Club, der schon seit Jahren seine Pforten geschlossen hat. Seit kurzem hab ich aber eine 100%ige Adresse, die ich ansteuern werde, wenn ich das nächste Mal den Inselaffen einen Besuch abstatte.

The Crobar nennt sich der Laden, der in Sachen Metal allabendlich die Vollbedienung liefert. Zumindest aus der Konserve, denn die dortige Jukebox dürfte mit einer exzellenten Mischung aus Schwermetall bestückt sein, wie der hier vorliegende Sampler beweist. Über den Club selbst kann ich nicht viel sagen, aber das Dave Grohl-Zitat (Foo Fighters/Probot) spricht eigentlich für sich: I always remember walking in. I never remember walking out. My favorite bar in the world.

Wenn man ein wenig im Booklet blättert, findet man heraus, dass noch diverse andere Musiker ihre Hand dafür ins Feuer legen, dass man im Crobar nicht nur jede Menge Spaß haben und gute Musik hören kann. Man kann sich auch dermaßen die Lichter ausschießen, dass man den Abend noch Wochen später verflucht. Die beiden Betreiben Steve Horne und Richard Thomas haben in ihren Archiven gekramt und diese abwechslungsreiche Compilation zusammen gestellt.

Schubladen gibt es auf den beiden, jeweils knapp einstündigen Scheiben keine. Hier stehen Motörhead neben Carcass, Alice In Chains neben Witchcraft und Alice Cooper neben D.R.I. Auch in Sachen Aktualität folgt man keinem besonderen Muster. "The Evil Has Landed" der letzten Testament-Scheibe findet auf den Silberlingen genauso statt, wie "Surf Nicaragua" von Sacred Reich. Hauptsache es knallt und man kann gut dazu saufen.

Das klappt mit den beiden Scheibe bestens (ehrlich, ich hab's ausprobiert) und somit steht der nächsten Party an sich nichts im Wege. Wer sich davon lieber live vor Ort überzeugen möchte, meldet sich anschließend bitte direkt bei mir. Bevor "Vol. Two" erscheint, will ich den Laden nämlich selbst einmal antesteten.