laut.de-Kritik

Fun und (jugendfreier) Sex dominieren Willies Welt

Review von

Hoffentlich hat Wild Wild Will da keinen Bock geschossen. Was heute noch recht trendy klingt, ist morgen vielleicht schon von gestern. Jedenfalls versteht es der Mann, sich ins rechte Licht zu setzen: eine CD kurz vorm Jahrtausendwechsel anspielungsreich "Willennium" zu taufen, zeugt von nicht geringem Selbstbewußtsein.

Indessen hält sich Will Smith' Einfluß auf die Musik unserer Epoche durchaus in Grenzen und daran wird auch die neue Platte nichts ändern. Irgendwie symptomatisch, daß Big Willie für sein 'Willkommen im Willennium' [RealAudio-Hörprobe] das brave "Rock The Casbah" sampelte und nicht - wenn schon, denn schon - eins der vielen revolutionären Clash-Stücke.

In Willies Welt geht es eben heiter zu, wie zu den besten Zeiten von DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince serviert Will Smith den Hörern ein Fest, bei dem auch Salsarhythmen gestattet sind, wenns nur dem Frohsinn dient (La Fiesta). Dru Hill und Wyclef Jean sind engagiert rappende Gäste, die sich Wills swingendem Stil gut anpassen, Ex-Partner DJ Jeff Townes scratcht dazu, was das Zeug hält.

Fun und (jugendfreier) Sex sind die Themen und nach dem ganzen Gangstaquatsch wird das mancher sehr erfrischend finden. Aber allzu viel Neues bietet das "Willennium" nicht, über weite Strecken sampelt Will Smith nur sich selbst: Das fast zehn Jahre alte und nur sehr oberflächlich geliftete "Pump Me Up" ist nicht die einzige olle Kamelle. Als heimliche Best Of aus Wills Universum also mag die Platte angehen, als Ausblick in die Zukunft dagegen trifft "Willennium" nicht nur knapp daneben.

Trackliste

  1. 1. I'm Comin'
  2. 2. Will 2K
  3. 3. Freakin' It
  4. 4. Da Butta
  5. 5. La Fiesta
  6. 6. Who Am I
  7. 7. Afro Angel
  8. 8. So Fresh
  9. 9. Pump Me Up (& DJ Jazzy Jeff The Fresh Prince)
  10. 10. Can You Feel Me
  11. 11. Potnas
  12. 12. No More
  13. 13. Uuhhh
  14. 14. Wild Wild West
  15. 15. The Rain

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