laut.de-Biographie
Acid Maria
Die Subkultur der bayerischen Landeshauptstadt erscheint in der retrospektiven Verklärung als optimaler Lebensraum für Plattendreher und solche, die es noch werden wollen. Ein wahrhaftiges DJ-Biotop könnte man meinen. Monika Kruse veranstaltet hier genauso erste Parties wie der spätere Ober-Gigolo DJ Hell oder DJ Anki, die schon bald unter dem Pseudonym Acid Maria um die Welt jettet und Tausende mit ihrer Vision elektronischer Musik zum Tanzen bringt.
Das ahnt die gebürtige Münchnerin Angelika Lepper am 6. Dezember 1992 freilich noch nicht, als sie in dem kleinen Club namens Alcatraz ihre "Jockey Slut Nights" startet und den Partyflyer mit dem abgewandelten Logo von Acid Jesus dekoriert, einem Projekt der späteren Alter Ego-Jungs Jörn Elling-Wuttke und Roman Flügel. Die Veranstaltung kommt gut an und erste Bookinganfragen lassen auch nicht lange auf sich warten. Beim ersten Auftritt außerhalb des heimischen Alcatraz genügt dem Veranstalter DJ Anki nicht mehr, so dass er kurzerhand Acid Maria ins Programm schreibt. Ein Name, der sich schnell zum Markenzeichen entwickelt und bis heute haften geblieben ist.
1996 macht Acid Maria mit ersten Technoproduktionen an der Seite von Steve Bug auf sich aufmerksam und profiliert sich als DJeuse, die weiß, wie man eine Party rockt. Auftritte bei allen großen Raves wie der Love Parade, der Energy oder der Mayday folgen. Fest verankert in der Münchner Szene gehört sie zum erlesenen Kreis von Hells DJ Gigolos und steht regelmäßig im Ultraschall an den Turntables, wo sie die Zuhörer im Salon Miezi mit elektronischer Kost verwöhnt. Ihre eigentliche Passion liegt jedoch woanders. "Ich begreife mich als Filmemacher", gesteht Acid Maria in einem Interview.
1998 wendet sie sich ihrer vernachlässigten Leidenschaft zu und schreibt sich an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe ein. Vor allem die wahrnehmungspsychologische Seite der bewegten Bilder fasziniert Angelika Lepper. Der Musik bleibt sie dennoch treu: Ellen Alliens Track "Berlinette" visualisiert sie im Rahmen ihrer Diplomarbeit in Form eines Musikvideos und einer Installation. Gleichzeitig produziert sie in Kooperation mit den Gebrüdern Teichmann und Markus Günther nach längerer Abstinenz wieder eigene Tracks. Im Oktober 2003 releasen sie und ihre langjährige Freundin Electric Indigo die Doppel-Mix-CD "Welttour".
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