laut.de-Biographie
The Butcher Sisters
Es tönt heftig nach Rapcore-Revival Anfang der 2010er Jahre. Alex (MC), Matsches (Shouts), Manuel, David (beide Gitarre), Florian (Bass) und Kai (Drums) kommen aus der Vorderpfalz. Die Combo möchte eine neue Generation von mit Hip Hop bis Hardcore sozialisierten Jugendlichen mit allem bekannt machen, was den Crossover-Sound in den 1990ern weltweit erst groß, dann berühmt und schließlich berüchtigt gemacht hat.
Für den Sechser geht zwischen Mannheim und Ludwigshafen nämlich der Ghettomond auf. Passend dazu tragen die damals Mittzwanziger beim Betouren des Debüts "Respekt Und Robustheit" 2016 natürlich Trainingsanzüge einer gewissen Weltmarke und demonstrieren den Jugendzentren des Landes, was eine Growl-Harke ist. Irgendwo zwischen Clawfinger, Body Count, Hatebreed und Kollegah covern die Butcher Sisters dann auch noch Haftbefehl.
2011 formiert sich die Gruppe aus einer Bierlaune heraus. Schnell merkt man, dass die simpel gehaltenen Songs durchaus auf Gegenliebe stoßen. 2013 erscheint die selbstbetitelte EP-Premiere im Eigenvertrieb. Beim Hardcore-Label Bleeding Nose erhalten die Sisters schließlich einen Plattenvertrag.
Auf den Intellekt zielen die Texte von Tracks wie "Schwanzvergleich" oder "Auf Die Fresse" erwartbar nicht. Die Band aus dem Rhein-Neckar-Kreis erklärt gar, bewusst auf Niveaulosigkeit zu setzen und damit den Deutschrap-Zeitgeist ein Stück weit persiflieren zu wollen. "Wir machen keine anspruchsvolle Musik – wir machen Party und wollen das Machotum wiederbeleben", bestätigt Bandchef und Gitarrist Manuel.
Nach dem Release ihrer zweiten Platte "Alpha und Opfah" veröffentlicht die Gruppe zahlreiche Singles, ein neues Album lässt aber über fünf Jahre auf sich warten, auch wenn es in der Zwischenzeit immer wieder angekündigt wird. Gleichzeitig posten sie auf Instagram ein Statement gegen Diskriminierung jeder Art und nehmen in diesem Zuge ihr Debüt von den Streamingseiten, da die ironisch gemeinten Texte häufig zu Missverständnissen führen. Die ursprünglich geplante Neuauflage fällt erst einmal flach.
Für seine metallische Wiedergeburt nimmt Alligatoah die Sisters dann im März 2024 mit auf Tour, noch zuvor hatte Bandmitglied Stroppo ihn mit einem korrupten, rotzenden Pizzabäcker verglichen. TBS tritt aber nicht nur als Support Act auf, sie spielen im selben Jahr noch zahlreiche Livekonzerte. Zusammen mit dem neuen Album, das im Januar 2025 erscheint, ist die Fangemeinde bestens unterhalten. Davon zeugt bereits im Spätsommer der Track "Bierdurst" featuring Mehnersmoos.
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Ganz klarer Geheimtipp!