laut.de-Kritik
Die Platte für die Freundin des Moshpit-gestählten NuMetal-Fans.
Review von Eberhard DoblerSetzte Ademas Erstling noch durchgehend auf gnadenlose Gitarren, kommt "Unstable" vergleichsweise abwechslungsreich daher. Melodiöse Refrains und Midtempo-Moshing sorgen für einen relativ hohen Mitgröl-Faktor. Unterm Strick kickt die Platte nur bedingt: Anfangs brettert's, dann wird's immer poppiger.
Die tiefer gestimmten Saiten-Instrumente erinnern nach wie vor an Korn oder Soulfly. Die Combo um Sänger Mark Chavez, Jonathan Davis' Halbbruder, klingt aber weniger bedrohlich als besagte Protagonisten. So rocken der Opener "Co-Dependent", das kompakte "Rip The Heart Out Of Me" und "Unstable" tendenziell böse. Der Produktion mangelt es dennoch an Aggressivität. Den satt abgemischten Drums fehlt beispielsweise die Durchschlagskraft - glatt gebügelt würden manche sagen.
Ademas geradliniges, auf eingängige Refrains hin ausgerichtetes Songwriting funktioniert trotzdem gut. Über Albumlänge bestimmen mächtige Nu Metal-Balladen das Bild. "Promises" könnte fast als Emo-Stück durchgehen, "Blame Me" ist US-Rock in Reinkultur, das extrem eingängige "So Fortunate" wartet mit Streicher-Einsätzen auf. Mit "Stressin" und "Do You Hear Me" dreht das Quartett noch mal an der Tempo-Schraube, bevor "Let Go" mit Akustik-Klampfe" erneut die Balladen-Karte zieht und "Needles" die Platte schnell und hart ausklingen lässt.
Als poppige Korn-Variante bieten Adema düster angehauchtes Entertainment ohne anzuecken. Irgendwie genau die richtige Platte für die Freundin des Moshpit-gestählten NuMetal-Fans. Adema-Freunde enttäuscht "Unstable" nicht. Schließlich stand P.O.D.-Producer Howard Benson hinter den Reglern. Im Kommerzkampf dürfte trotzdem das Original die Nase vorne haben.
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