laut.de-Kritik

Etwas mehr Sex, Power und Variation hätten gut getan.

Review von

Wer Christopher F. Kassad bislang nur als Bassist auf dem letzten Jesus On Extasy-Langeisen "The Clock" kannte, könnte überrascht sein, ihn bei seiner eigenen Band als federführenden Gitarristen zu entdecken. Dabei handelt es sich nun ganz klar um sein Baby, auch wenn in Herrn Deverauxs Studio aufgenommen wurde.

Und natürlich haben Aeranea Potential. Das atmosphärisch stimmige Intro bereitet etwa perfekt auf die an Paradise Lost erinnernden Klänge des Titeltracks vor. Setzt aber Sängerin Christinas Vogt ein, weicht die Gitarre in den Hintergrund und lässt Raum für die warme, im mittleren Bereich angesiedelte Stimme der Sängerin sowie die ebenfalls von Christopher stammenden Synthis.

So wirklich kann sich Christina beim Opener allerdings noch nicht entfalten. Erst bei "Prayers Die" deutet sie an, dass sie tatsächlich Charisma hat. In den besten Momenten erinnert sie gar an Mariana Holmberg von Left Hand Solution. Wobei Mariana doch deutlich mehr Sex, Power und Variation in ihrer Stimme hatte, Christina überschreitet eine gewisse Bandbreite dagegen nur selten.

Die typischen Goten-Synthies in "Ways To Hell" wären zwar nicht unbedingt nötig gewesen, der Song macht dennoch Spaß. Dass in "Your Nameless Heart" das Tempo zumindest ein wenig anzieht, tut auch der Abwechslung gut. Trotzdem lässt sich mit fortschreitender Spielzeit kaum verbergen, dass Madame Vogt etwas zu eintönig agiert und viel zu selten echte Emotionen hervorruft.

Dankbare Ausnahme bleibt das - schon allein durch den Lead der Gitarre - sehr eingängige "Transition". Da deutet Christina wieder an, dass tatsächlich mehr in ihr steckt, als sie auf "As The Sun Died" zu zeigen bereit ist. Und so wirken die Songs auf Dauer ein wenig zu starr und leblos. Sollte die Dame live und auf den nächsten Veröffentlichungen mehr aus sich heraus gehen, kann man Aeranea jedem Genrefround ans Herz legen.

Trackliste

  1. 1. As The Sun Died
  2. 2. Impurity
  3. 3. Prayers Die
  4. 4. In Endless Litanies
  5. 5. Ways To Hell
  6. 6. Your Nameless Heart
  7. 7. An Aetherial Nightmare
  8. 8. Transition
  9. 9. Still
  10. 10. The End

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Nachdem Gitarrist Christopher F. Kassad schon siet mehreren Jahren in unterschiedlichen Bands aktiv ist, gründet er 201? zusammen mit Sängerin Christina …

1 Kommentar

  • Vor 10 Jahren

    Dass die Sonne bei dem trägen und emotionslosen Gesinge taktischen Selbstmord begangen hat, sollte niemanden verwundern. Die Frau singt einen in den Tiefschlaf was schade ist, instrumental gibt’s da durchaus ein paar helle Momente.