laut.de-Kritik
Auch im Remix werden die Tracks nicht besser.
Review von Daniel Straub"Why Not?!" war entgegen den hohen Erwartungen eher im unteren Mittelfeld der zahllosen Techno-Veröffentlichungen von 2007 anzusiedeln, zu viel Durchschnitt war darauf zu hören. Gute Chancen also, dass die Remixer ihre Sache besser machen und aus den Tracks ein paar neue Seiten abgewinnen. Ob ihnen das gelungen ist, kann man sich auf der Remix-Compilation "What's Next?!" anhören.
Wie es einem altehrwürden Act wie Alter Ego gebührt, ist natürlich auch die Liste derer, die zum Remixen antreten nicht von schlechten Eltern. Detroits Remix-Gott Carl Craig findet sich hier genauso wie Kompakt-Cheffe Michael Mayer, Oldschool-Rave-Recke Adam Sky alias Adamski, Bpitch-Act Modeselektor, Ex-Hip-Hop-und-jetzt-Techno-DJ Koze sowie Frankreichs Italo-Techno-Lover Joakim.
Keine schlechten Voraussetzungen für ein gutes Release. Dennoch bleibt "What's Next?!" wie schon "Why Not?!" hinter den Erwartungen zurück. Das wird gleich zu Beginn mit dem Remix von Carl Craig schon klar. Der Amerikaner verwandelt gute Tracks in epische Meisterwerke von höchster Qualität. Man denke nur an seinen Junior Boys-Remix vom letzten Jahr. Leider macht sich Craig bei "Cary" nicht recht vom Original frei. Eine eher konventionelle Interpretation ist die Folge.
Zu viel Respekt vor dem Original kennzeichnet auch die Mehrheit der folgenden Remixe. Eine Enttäuschung für jeden, der sich hier den ein oder anderen hellen Moment erwartet hatte. Meine Ohren werden das erste Mal richtig hellhörig beim "Jolly Joker"-Remix von Michael Mayer. Da ist man bereits bei Track acht von elf angekommen. Traurig aber wahr. Mayer akzentuiert den galoppierenden Groove des Originals noch deutlicher und fügt ein paar neue Sounds hinzu. Kein Meisterwerk, aber immerhin ganz gut.
Ansonsten herrscht auf "What's Next?!" über weite Strecken Langeweile. Gut produziert zwar, aber das rettet das Album auch nicht mehr. Bleibt zu hofffen, das sich Alter Ego bis zu ihrem nächsten Release wieder etwas berappeln und mit mehr Motivation und Inspiration ans Werk gehen, als dies in der jüngsten Vergangenheit der Fall war.
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