laut.de-Kritik
Für Freunde von Soulfly und Ill Nino.
Review von Michael EdeleDas Coverartwork von Anklas "Steep Trails" erinnert Dry Kill Logics' "Darker Side Of Nonsense", weswegen man sich vielleicht schon unbewusst auf einen ähnlichen Sound einstellt. Sollte das tatsächlich der Fall sein, liegt man damit gar nicht mal so falsch.
Brachial geht es bei Ankla zu Werke und zwar (fast) direkt vom erst Ton an. Fast deswegen, weil lateinamerikanische Klänge den Wirbelsturm "Sinking" einläuten. Von der eingangs anklingenden Percussion bleibt da natürlich nicht mehr viel übrig, dennoch blitzen im Hirn sofort die Namen Sepultura (zu Max Cavalera-Zeiten) bzw. Soulfly und auch Ill Nino auf. Allerdings gelingt es Ankla zu keiner Zeit, die lateinamerikanischen Elemente so gut in die Songs zu integrieren, wie den Letztgenannten.
Man muss jedoch fairerweise hinzufügen, dass Ankla ihr Augenmerk klar auf thrashigere Sounds legen. So zischt "Step Ahead" ab wie Schmidts Katze. Die Percussions sind an sich verzichtbar, wer aber drauf steht, hat an der Scheibe bestimmt seine Freude.
Allerdings schwenkt das Ganze wie bei "Your Grace Makes Me Sick" oder "Flush" immer wieder zu sehr in die Soulfly-Ecke ab, um wirklich eigenständig zu wirken. Wenn man sein böse will, könnte man sagen, dass letzte Nummer auch auf einer Ektomorf-Scheibe zu finden sein könnte.
Interessant wird es immer dann, wenn die Flamenco-Gitarren ein größere Rolle spielen, wie bei "Deceit", Suelte El Anklar" (bei dem sie sich im Outro komplett auf Latin-Klänge konzentrieren, und da hat Ramon Otíz ganz schön was auf dem Kasten) oder das sehr eingängige und etwas ruhigere "Glimpse". Hier vertraut Shouter Ikaro Stafford auch auf seine cleanen Vocals, die er zuvor nur vereinzelt bei Tracks wie "Seasons Never Change" oder dem sonst reinrassigen Thrasher "Still Alive" zum Einsatz bringt.
Fans der erwähnten Bands sollten "Steep Trails" auf jeden Fall mal anchecken, denn die Musiker haben definitiv was auf der Pfanne, auch in Sachen Songwriting. An der Eigenständigkeit sollten sie zwar noch arbeiten, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
2 Kommentare
Mein "heissgeliebter" Nachbar musste gestern die schmerzliche Erfahrung machen, dass die Lieferung von Amazon angekommen ist:) Wer auf Grschraddl' und Trashmucke steht, dem wird dieses Album gefallen. Ob die drei vergebenen Punkte gerechtfertigt sind, kommt ganz darauf an, wo man die Messlatte ansetzt. Am Schlagzeug sitzt kein Igor Cavalera und keiner grunzt so schön wie sein Bruder. Ich find das Album sehr gelungen. Darum hab ich 4 Punkte vergeben.
Ich hab mir die Scheibe auf jeden Fall mal bei EMP bestellt!! Hab mir mal eine Kostprobe auf dem myspace der Jungs reingezogen. Hatt mich überzeugt und auf Eigenständigkeit kann ich gut verzichten wenn die Mucke einfach nur abgeht wie Sau!!