Porträt

laut.de-Biographie

Anne Clark

Egal welchen stilistischen Vorlieben die am 14 Mai 1960 in London geborene Anne Clark gerade frönt, ob folkig balladesk oder synthetisch nach vorne rockend, ihre Releases zu erkennen fällt nicht schwer. Dafür zeichnet vor allem ihr eigentümlicher Sprechgesang verantwortlich, der seinesgleichen in der Popwelt sucht und der blonden Engländerin eine über die Jahre treue und stetig wachsende Fangemeinde beschert.

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Wie so viele Musiker ihrer Generation, so ist auch für Anne Clark die aufkeimende Punkbewegung der Startschuss ihrer Karriere. Selbstmachen ist die Devise der Zeit und Anne Clark lässt sich nicht lange bitten. Sie organisiert Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen. In ihrer Freizeit arbeitet sie an eigenen Arrangements von Poesie und Musik, mit denen sie sich am 16. Februar 1981 erstmals an die Öffentlichkeit wagt: im Vorprogramm der Synthiepopper Depeche Mode, die kurz darauf mit "Dreaming Of Me" ihren ersten Chartshit haben werden.

Einige Monate später findet sich mit "The Sitting Room" auch der erste Longplayer von Anne Clark in den Plattengeschäften. Doch während das Debut noch hauptsächlich in Insiderkreisen Anklang findet, trifft der Nachfolger "Changing Places" mit dem Synthie-Stomper "Sleeper In Metropolis" den Nerv der New Wave Gemeinde, zu deren Propheten Anne Clark in der Folge erkoren wird. Und sie bedankt sich mit weiteren Hits wie "Our Darkness" oder "Heaven" vom 85er Album "Pressure Points", bei dem Ultravox Gründer John Foxx an den Reglern sitzt.

1987 zieht sich Anne Clark für drei Jahre in die Einsamkeit Norwegens zurück und öffnet ihre synthetischen Arrangements für natürliche Instrumente, wie es ihr Album "The Law Is An Anagram Of Wealth" beispielhaft dokumentiert. 1994 entwickelt sie diese Idee konsequent fort und geht zum ersten Mal auf eine rein 'akustische' Tour, die ihren alten Synthiehits zu einer neuen Intensität verhilft, wovon "Psychometry" Zeugnis ablegt.

1996 erweist die junge Generation elektronischer Musiker, wie Sven Väth, Westbam, Saafi Brothers oder Hardfloor der Grande-Dame des lyrischen Synthie-Pop die Ehre, indem es ihre Songs mit einem zeitgenössischen, technoiden Anstrich versieht. Anne Clark selbst räumt ihrer Vorliebe für Folk und Klassik eine immer bedeutendere Stellung in ihrem Werk ein und verbindet diese mit ihrer alten Leidenschaft für Poesie. Kein Wunder also, dass sie sich 1998 der Gedichte von Rainer Maria Rilke annimmt und diese, zusammen mit Martyn Bates, als wunderschöne Neofolk-Balladen inszeniert.

Die Engführung von Poesie und Musik prägt auch weiterhin das Schaffen von Anne Clark. Dabei treten ihre elektronischen Wurzeln immer weiter in den Hintergrund und schaffen Platz für einen akustischen Sound. Ihre Konzerte haben oftmals den Charakter von Kammermusik-Events, was die Lyrics von Anne Clark noch stärker akzentuiert. Unter dem Label Anne Clark with Murat Parlak (Klavier, Gesang) & Jann Michael Engel (Cello) geht sie etwa 2015 auch wieder in Deutschland auf Akustik-Tour. Im Dezember des selben Jahres gibt sie bekannt, dass es sich bei ihrer ab März 2016 beginnenden Frühjahrstournee mit ihrem Kolegen und Produzenten herrB wahrscheinlich um ihre letzte handelt. Dennoch sieht man die beiden die Folgejahre für wenige Konzerte auf der Bühne, wie etwa 2017 bei der ELECTRI_CITY Conference in Düsseldorf. 2018 erscheint schließlich mit "Homage - The Silence Inside" ein gemeinsames Album mit Thomas Rückoldt.

2020 dann die Überraschung. Die Britin strebt wieder eine Konzertreise durch Deutschland an. Nur muss sie aufgrund der Corona-Pandemie sämtliche Termine verschieben. Danach streicht man auch noch sämtliche Ersatztermine, da bei ihr Krebs diagnostiziert wurde. Dennoch ist Anne Clark nicht untätig und realisiert zusammen mit herrB und Thomas Rückoldt sowie bekannteren Namen der elektronischen Szene wie Blank & Jones oder Solomun die Platte "Synaesthesia - Classics Re-Worked". Die erscheint Mitte 2021 und besteht aus insgesamt vierzehn Remixen und Remakes ihrer Klassiker.

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Anne Clark auf dem Amphi 2010 Die Indie-Ikone zieht nach wie vor eine Menge Leute.

Die Indie-Ikone zieht nach wie vor eine Menge Leute., Anne Clark auf dem Amphi 2010 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Die Indie-Ikone zieht nach wie vor eine Menge Leute., Anne Clark auf dem Amphi 2010 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Die Indie-Ikone zieht nach wie vor eine Menge Leute., Anne Clark auf dem Amphi 2010 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Die Indie-Ikone zieht nach wie vor eine Menge Leute., Anne Clark auf dem Amphi 2010 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele)

Live 2007 Anne Clark beim Mera Luna 2007.

Anne Clark beim Mera Luna 2007., Live 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Anne Clark beim Mera Luna 2007., Live 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Anne Clark beim Mera Luna 2007., Live 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Anne Clark beim Mera Luna 2007., Live 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Anne Clark beim Mera Luna 2007., Live 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Anne Clark beim Mera Luna 2007., Live 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Anne Clark beim Mera Luna 2007., Live 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Anne Clark beim Mera Luna 2007., Live 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen)

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