laut.de-Kritik
Rückkehr als Solo-Projekt.
Review von Michael EdeleKristian 'Kohle' Kohlmannslehner trat im Metalbereich die letzten Jahre weitgehend als Inhaber der Kohlekeller Studios und als Produzent von Bands wie Crematory, Abandoned oder Sieges Even in Erscheinung. Dabei war der Mann vor Jahren schon Sänger, Gitarrist und kreativer Kopf seiner eigenen Band Another Perfect Day.
Die hat er in aller Heimlichkeit die letzten Jahre über als Soloprojekt wieder ins Leben gerufen und eine ganze Reihe an Songs ausgearbeitet. Dieselben nahm er mit dem Solar Fragment-Drummer Sascha Schiller auf und sicherte sich gleich noch die Gastbeiträge einiger renommierter Sänger im Metal-Business.
Neben Kohle selbst sind auf der Scheibe Disbeliefs Karsten 'Jagger' Jäger, Arno Menses (Subsignal/Ex-Sieges Even) und Dan Swanö (Nightingale/Ex-Edge Of Sanity) zu hören.
Mit den Albumtitel "The Gothenburg Post Scriptum" schürt Kohle augenzwinkernd gewisse Erwartungen, die das Album eher weniger erfüllt - und das auch gar nicht beabsichtigt. Mit dem typischen Göteborg-Sound hat die Scheibe nämlich nichts zu tun.
Schnellen, melodischen Death Metal sucht man zunächst einmal vergebens. Dafür schallt der Opener "For You ... Forever" recht modern durch die Boxen. Durchaus mit Death Metal-Einschlag, aber eher im melancholischen Bereich.
Diese Melancholie spürt man in sämtlichen Stücken des Albums. Sie geht mit Kohles vorzüglichem Gespür für Melodie und Harmonien einher. Egal, ob es der tolle Gesang von Dan Swanö in "The Ghost She Slept Beside Me" ist, Kohles eigene, ebenfalls interessante Klangfarbe zu Beginn von "Until You Bleed" oder die gewohnt warme, klare Stimme von Arno Menses im besinnlichen "The Great Nothing".
Direkt hinterher kommt das progressiv angehauchte "In The End ... The End", in dem Jagger seine brutalen Vocals in der Strophe durchs Mikro shoutet. Ähnlich wie im Opener gibt es auch hier gegen Ende einen krassen Bruch hin zu ruhigen, akustischen Klängen und Kohles einfühlsamen Gesang. Allgemein scheint der Mann eine Vorliebe für melancholisch ausklingende Stücke zu hegen.
Angezogenes Tempo findet man gerade mal bei "The Matador" und, nach einem entsprechenden Break, in "Until You Bleed", das im Chorus ganz gut abballert. Mit dem finalen "Composition In Black" hat es schließlich noch ein Original aus dem Jahre 1997 mit dem alten Line-Up aufs Album geschafft. Sozusagen als Hommage an die Anfänge von Another Perfect Day.
Noch keine Kommentare