laut.de-Kritik
Die Amis bieten Necrophagist Paroli.
Review von Michael EdeleLange ists her. Nach dem Debüt "A Celebration Of Guilt" kam aus irgendwelchen Gründen nichts mehr von Arsis bei mir an. Inzwischen bei Nuclear Blast unter Vertrag lärmen die Jungs von der amerikanischen Ostküste nun endlich wieder mit "We Are The Nightmare" in meinem CD-Player.
Vom damaligen Line-Up ist gerade mal Gitarrist/Shouter James Malone übrig geblieben, der aus dem Projekt inzwischen eine echte Band geformt hat. Technisch waren James und seine wechselnde Belegschaft schon immer fit, doch mit dem Opener und Titeltrack legen sie direkt eine fette Harke vor.
James' heiseres Gekeifeund viele der zum Teil rasend schnellen Riffs lassen sich eher im Thrash Metal einordnen, der hin und wieder leichte Black Metal-Ausflüge wagt. Dennoch tauchen genügend eingängige Passagen mit zahlreichen Melodien, die auch mal an Arch Enemy erinnern.
Ansonsten kommt man nicht drum rum, sich des Öfteren an Acts wie Atheist oder Pestilence erinnert zu fühlen. Da beide Combos aber nie so brachial vorgehen wie Arsis bei "Shattering The Spell" oder "Progressive Entrapment", sollten sich auch Fans von Kataklysm oder Suffocation angesprochen fühlen.
Was James und sein Kollege Ryan Knight an den Gitarren fabrizieren, ist zu jeder Zeit höchst anspruchsvoll und trotz allem Wahnwitz stets nachvollziehbar. Doch besonders Drummer Darren Cesca sorgt durch seine zahllosen Fills und Tempiwechsel für enorme Abwechslung im Sound und trotz der Komplexität für ordentlich Drive.
Das Besondere an der Band bleibt die Fähigkeit, immer dann, wenn man sich von den komplizierten Parts fast überfordert fühlt, eine fast schon epische Gitarrenmelodie ("Failure's Conquest") oder ein verdammt melodisches Solo ("My Oath To Madness") einzuflechten. Damit sind sie auf dem besten Weg, sich einen recht eigenständigen Sound zu erarbeiten und einer Band wie Necrophagist Paroli zu bieten.
3 Kommentare
Der Vergleich mit Necrophagist ist tatsächlich mehr als angebracht. Nicht übel, der Scheiß.
Unglaublich gute Scheibe - für mich der beste Release bis dato im Metalsektor 2008. Schlagzeugarbeit ist superb, da bleibt mir die Kinnlade dauerhaft unten - so breaklastig, aber dennoch immer ordentlich Schwung und Groove. Gitarrenarbeit und Riffs sind auch messerschaft. Alle Trademarks guten Metals vereint, ohne Schwachpunkt. 5/5
Oberfettes Album (guter Ersatz für das zu langsame und langweilige neue IF-Album... ja ich geb´s ja zu!), das richtig abgeht. Besonders der Titeltrack hat´s mir angetan! BRING IT DOWN!