Babymonster

Bereits 2019 entdecken Fans zum ersten Mal Proberäume, auf denen ein Zettel namens "Babymonster" steht. Ist das die Band, die Blackpink beerben soll, wenn es nach dem Willen von YG Entertainment geht?? Oder nur ein Projektname? Wie Blackpink auch erst "Pink Punk" heißen sollten? Es wird getuschelt, es wird gemunkelt, aber man spürt: Interesse ist da. Immerhin ist die vierte Generation die Generation der Girlgroup. Und so viele Gruppen nehmen offensichtlich Tricks aus dem Blackpink-Spielbuch. (G)I-Dle übernehmen hier und da die Songstruktur, ITZY münzt die Attitüde zu etwas um, das sie Teen Crush nennen, Everglow machen einfach genau das Gleiche.

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Bis die Blackpink-Erschaffer von YG Entertainment 2022 ankündigen, dass Babymonster Realität werden, kann man von einem regelrechten Post-Blackpink-K-Pop sprechen. Das ist vielleicht nicht optimal für eine Gruppe, die in die Fußstapfen treten soll, denn proportional zu jedem Hype wächst auch Backlash. Und nicht wenige Fans sind am Ende der Pandemie frustriert von der Hegemonie dieser Gruppe. Wer erfolgreich sein möchte, der muss einen Gegenentwurf zu Girl Crush anbieten. Entsprechend sind die neuen, großen Girlgroups NewJeans, IVE und Le Sserafim deutlich unterscheidbar und ästhetisch auf ihre Arten und Weisen innovativ.

Schließlich gibt es eine Pre-Release-Ballade. Das ist der 14. März 2023 – und "Dream" wird auf die Öffentlichkeit losgelassen. Zwei Eindrücke sind prävalent: Einmal merkt man, dass da definitiv Talent vorhanden ist. Zweitens denken sich Leute, dass diese Mädels wirklich blutjung sind. Ein weitere K-Pop-Usus, der immer mehr in die Kritik geraten ist. Es folgen ein paar Turbulenzen, YG gerät aus anderen Gründen in legale Schwierigkeiten und das Debüt verschiebt sich ein paar Mal. Schließlich gibt es einzelne Vocal-Performances, um die Mitglieder kennen zu lernen.

Am 27. November debütieren Babymonster schließlich mit sechs Mitgliedern statt sieben, weil eines nachgereicht werden soll. Ahyeon hat es nicht zur Debütsingle geschafft, könnte aber nachrücken. Stattdessen präsentiert "Batter Up" das Sextett aus Ruka, Pharita, Asa, Rami, Rora und Chiquita. Und der Song klingt so typisch nach YG, dass er von der Hörer*innenschaft kontrovers aufgenommen wird. Für die, die eh finden, dass dem Label die Ideen ausgehen, ist das natürlich ein gefundenes Fressen. Anderen macht es weiterhin Spaß. Das kommt wohl am Ende ein wenig darauf an, in welcher Internet-Bubble man sich gerade aufhält.

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Es ist gar nicht so leicht, Blackpink zu sein.

Die Zahlen hält das allerdings nicht auf: Nicht nur ist der Babymonster-YouTube-Kanal einer der am schnellsten wachsenden der Plattform, der historisch am schnellsten wachsende Girlgroup-Kanal und auch sonst gut besucht: In Zeiten von schwindenden YouTube-Klicks machen die Neulinge immerhin 20 Millionen in 20 Stunden voll. Das ist recht beeindruckend. Wohin die Reise geht, ob sie ihrem Adel gerecht oder doch eher ein Nischenprodukt werden, das zeigt nun die Zeit. Aber dass sie das Handwerk und die Infrastruktur für Erfolg haben, das scheint recht klar.

Ahyeon, die aufgrund gesundheitlicher Gründe bei den Veröffentlichungen abwesend war, erholt sich bald und schließt sich nach ihrer Pause den anderen Mitgliedern von BabyMonster an. Ihre erste EP "BabyMons7er" veröffentlichen die sieben Mitglieder am 1. April 2024. Sie enthält Neuversionen der Singles "Batter Up" und "Stuck In The Middle" sowie einen von Charlie Puth geschenkten Song. BabyMonster starten im Mai 2024 ihre erste Fan-Treffen-Tournee in fünf Ländern in Asien.