laut.de-Kritik
Die Holländer lassen die Schwarte krachen.
Review von Michael EdeleOh Mann, das war nötig. Nach der gequirlten Scheiße, die uns Biohazard mit "Kill Or Be Killed" zugemutet haben, legen Backfire dafür endlich den Nachschlag zum superben Vorgänger "Still Dedicated" vor. Mögen die Tough Guys aus Brooklyn ruhig allen Ernstes behaupten, der Müll, dem Kollege Dobler auch noch drei Punkte unterjubelt, sei richtig schöner Hardcore. Wenn es um Old School-Hardcore geht, dann greif ich auf jeden Fall nach den Holländern Backfire.
So simpel und stumpf das Ganze auch sein mag. Man nimmt es dem Quartett einfach jeder Zeit ab, dass die Jungs ihren Sound und ihre Attitude zu jeder Sekunde leben. Die kurzen Sprachsamples, die sie aus irgendeinem Film ausgeliehen haben, sind mit ihrer schnulzigen Musik im Hintergrund und ihren markigen Aussagen richtige Brüller. Die Holländer sind eben auch knallharte Jungs und lassen auch mal die Schwarte krachen. Dabei wirkt das alles aber nie aufgesetzt, sondern man(n) schraubt einfach die Testosteronproduktion nach oben und macht den Dicken.
"Change The Game" muss sich mit einem Zähler weniger zufrieden geben als sein Vorgänger, denn der Sound war dort einfach ein Stück fetter, und die Mitgröhlhymne "Still Dedicated" war ein absolutes Highlight auf dem Album. "I Believe In Me" und "What Holds Us Together" haben zwar auch einen hohen Mitgröhlfaktor, spielen aber leider nicht ganz in derselben Liga. Die übrigen Songs sind alle im absolut grünen Bereich, und das Spudmonsters-Cover "Forever Real" ruft mir einmal mehr schmerzlich vor Augen, wie geil die Band doch war.
Als Hardcorefan ist man es zwar gewohnt, dass man mit mickrigen Spielzeiten abgespeist wird. Aber 25 Minuten sind schon eine kleine Frechheit, wenn man bedenkt, was einem im Laden für den Silberling abgeknöpft wird. Für Fans ist die Scheibe aber dennoch ein Muss!
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