laut.de-Biographie
Belphegor
Im österreichischen Salzburg wütet seit 1992 das Duo Helmuth (Vocals, Gitarre) und Sigurd (Gitarre), das seinen Musikstil selbstbewusst als "Supreme Death/Black Metal-Art" bezeichnet.
Schon ihr Demo "Bloodbath In Paradise" bringt ihnen 1993 den Ruf einer kompromisslosen Extrem-Metal-Band ein und gilt bald als legendär. Mit ihren ersten drei Studioalben "The Last Supper" (1995), "Blutsabbath" (1997) und "Necrodeamon Terrorsathan" (2000) erspielen sie sich eine Fangemeinde im Underground.
Trotz wechselnder Besetzung (zweite Gitarre, Bass und Schlagzeug kommen dazu) bleiben die verantwortlichen Masterminds hinter der Band stets Helmuth und Sigurd. 1998 stehen Belphegor gemeinsam mit Behemoth und Ancient auf europäischen Bühnen. Zum Line-Up zählt inzwischen noch Mario Klausner (Pathetic, Scent Of Paradise) am Bass.
2000 bringen Belphegor eine Wiederveröffentlichung ihres Debüts "The Last Supper" heraus, aufgefrischt mit neuem Cover-Artwork und sechs Extratracks von der EP "Obscure And Deep". Unter anderem warten sie mit dem Black Sabbath-Cover "Sabbath Bloody Sabbath" auf.
Nach diversen Festival-Auftritten 2001 (With Full Force, Fuck The Commerce und dem Hell On Earth) machen sie sich und ihren Fans 2002 mit "Infernal Live Orgasm" ein Geburtstagsgeschenk zum zehnjährigen Bandbestehen. Auf dem Livealbum spielen sie ihre Songs noch schneller als die Originale. Die CD kommt über ihr eigenes Label in Umlauf.
Noch im selben Jahr erscheinen Belphegor auf einigen Festivals, unter anderem dem Summer Breeze, dem Brutal Assault und den Morbiden Festspielen. 2003 unterzeichnen Belphegor bei Napalm Records und frönen sowohl auf "Lucifer Incestus" als auch auf dem 2005er-Werk "Goatreich – Fleshcult" (beide von Alex Krull (Atrocity) produziert) dem Highspeed.
Nach einer Minitour mit Disastrous Murmur stehen sie im Rahmen der X-Mass Tour mit Napalm Death, Marduk, Vader, The Black Dahlia Murder und Finntroll auf den Bühnenbrettern.
Livedrummer Torturer verlässt Belphegor 2005, wonach Tomasz 'Nefastus' Janiszewski von Luna Field, der die letzte Scheibe schon einspielte, auch live seinen Platz hinter dem Schlagzeug einnimmt. Bei Napalm Records bleiben Belphegor nicht lange, weil sie auf deren, wie sie es empfinden, "respektlose Behandlung" keinen Bock haben. Die Suche nach einem neuen Label endet mit einem Vertrag bei Nuclear Blast.
2006 beginnen die Arbeiten am Konzeptalbum "Pestapokalypse VI". Die für April geplante Tour mit Hate Eternal müssen Belphegor absagen, weil sich Bassist Barth eine Handverletzung zuzieht. Dafür sind sie Ende des Jahres Teil der Danzig-Tour in den USA.
Nach den Aufnahmen zum sechsten regulären Studioalbum verlässt Drummer Nefastus die Band. Wie schon der Titel verrät, geht es auf der von Andy Classen (Tankard/Holy Moses) produzierten Platte um die Themen Pest, Teufel und Apokalypse. "Pestapokalypse VI" erscheint Ende Oktober und ist auch in Vinyl und Digipack mit jeweils 500 Kopien erhältlich.
Im selben Monat tritt Serpenth als neuer Bassist an. Eine ausgiebige Tour wartet gleich nach dem Release auf ihn. Neben Gigs in den USA mit Unleashed und Krisiun folgen 2007 Auftritte in Russland, Mexiko und Brasilien, wo Belphegor mit Gorgoroth spielen.
Nachdem sie auf diversen Festivals auftraten und vor allem der neu angelegten 'Pestapokalypse VI'-Tour im Winter durch Europa gereist sind, stehen die Arbeiten am nächsten Album auf dem Programm. Als dieses im Kasten ist, gehen Belphegor noch vor der Veröffentlichung erneut in die Staaten, um dort die Tour zum letzten Album abzuschließen.
Allerdings muss Sigurd seit Anfang 2008 gesundheitsbedingt pausieren, weswegen vorerst Dorluth seinen Platz einnimmt. Derweil steht "Bondage Goat Zombie" schon in den Startlöchern und erblickt Anfang April 2008 das düstere Licht der Welt. Die Erkrankung von Sigurd scheint doch ernster zu sein, denn auch auf dem anderthalb Jahre später erscheinendem "Walpurgis Rites – Hexenwahn" ist er nicht mit dabei.
Seitdem spielen Session-Gitarristen live an Helmuths Seite und auch der Posten hinter den Drums wechselt sporadisch. Dann erwischt es den Bandleader selbst. Helmuth erkrankt an Typhus und muss sich einer komplizierten Operation unterziehen. So dauert es bis zum Release des zehnten Studioalbums ungewöhnlich lange.
2014 steht "Conjuring The Dead" dann endlich in den Läden. Darauf präsentieren sich Belphegor blutgeil und brachial wie eh und je. Todkrank zu sein scheint zumindest in Helmuths Fall eine großartige Inspirationsquelle für ein gelungenes Death-Thrash-Album zu liefern. Stilistisch tut sich zwar weder hier noch auf dem Nachfolger "Totenritual" (2017) etwas nennenswert Neues, den Genrethron haben Österreicher aber unangefochten inne.
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