laut.de-Kritik
Alles andere als ein bombastischer Overkill à la Dimmu Borgir.
Review von Michael EdeleUnd da soll noch einer behaupten, dass Österreicher immer ein wenig lahmarschig wären. So hart, schnell und zielgerichtet wie Belphegor arbeiten nur wenige Extrem Metal-Bands, weshalb gerade mal anderthalb Jahre nach "Walpurgis Rites - Hexenwahn" schon das nächste Langeisen aus den Boxen kracht - und zwar ohne Umschweife oder langes Intro-Gedöns.
"In Blood - Devour This Sanctity" setzt direkt auf hohes Tempo, ballernde Drums, sägende Gitarren und - als wäre es das selbstverständlichste der Welt - auf Johannes Brahms' "Ungarischen Tanz Nr.1". Gut möglich, dass Brahms nun aus seinem Grab mit Mach 3 dem Erdmittelpunkt entgegen rotiert. Allein der vortreffliche Opener erklärt, warum Helmuth und Co. in ihrer Heimat für den Amadeus Award nominiert wurden.
Doch nicht nur um Hyperblast machen Belphegor bekanntlich eine gute Figur. Epische Melodien im gemäßigten Tempo kommen in "Rise To Fall And Fall To Rise" oder "Discipline Through Punishment" nicht zu kurz. Auch die orchestralen Arrangements wurden ausgesprochen stimmig eingearbeitet und drängen sich nie in den Vordergrund. Ein bombastischer Overkill wie bei Dimmu Borgir ist also zu keiner Zeit zu befürchten.
Klar, dass Helmuth auch wieder seine BDSM-Fantasien ausleben muss, was vielleicht den einen oder anderen davon abhalten könnte, sich "Blood Magick Necromance" zu Gemüte zu führen. Falls dem so ist, sollte man die sexuelle Vorliebe des Fronters einfach mal ignorieren. Über ähnlich dämliches Satansgewäsch hört man schließlich auch gern problemlos hinweg.
Unzweifelhaft sind Songs wie das rasend schnelle "Angeli Mortis De Profundis" oder das auch sehr epische "Possessed Burning Eyes 1997" nämlich einfach richtig starke Songs. Ob unser Helmuth da nun die Sau durchs Dorf oder eher die Uschi durch den Keller peitscht, ist mir in dem Fall ziemlich wurscht.
2 Kommentare
"die Uschi durch den Keller Peitscht..."
made my Day xD
huRRa belphegorrrrrrr!!!!