laut.de-Kritik
Sägt sämtliche Nackenwirbel locker entzwei.
Review von Michael EdeleOzzy Osbourne war mit Sicherheit eine exzellente Starthilfe, um die Karriere von Saufziege Zakk Wylde in Gang zu bringen. Inzwischen läuft der Black Label Society-Motor aber dermaßen rund, dass Zakk gut und gern auf den sich mehr und mehr selbst demontierenden Madman verzichten kann.
Lange auf dem Arsch rumsitzen war noch nie eine Eigenschaft des Waldschrats. Unmengen an Bier und Whiskey kann man auch im Studio und vor allem auf Tour vernichten. Was liegt also näher, als schon wieder ins Studio zu wanken und den nächsten Longplayer einzuspielen? Mit dabei ist wie immer sein Sidekick Craig Nunemacher (Crowbar), James LoMenzo greift meistens in die vier Saiten.
Mit einer coolen Talkbox-Einlage legt Zakk im Opener "Fire It Up" los und schiebt gleich noch das an Alice In Chains erinnernde "What's In You" nach, bevor es mit er Single "Suicide Messiah" in Black Sabbath-Sphären vorstößt. Anschließend greift er zum ersten Mal in die Tasten und beginnt "Forever Down" recht ruhig. Das kurze Intro täuscht aber, denn der Song geht schnell in ein typisches Monsterriff über.
War auf dem Vorgänger "Hangover Music" noch mit "Layne" eine Huldigung an den verstorbenen Alice In Chains Sänger Layne Staley zu hören, so ist "Mafia" als Ganzes dem ermordeten Darrel Abbott (Ex-Pantera) gewidmet und die Ballade "In This River" im Besonderen. Manch einer mag denken, dass das High-Speed Solo nicht hierher passt, aber hey - wenn der Spirit von Darrell in dem Teil nicht lebt, wo bitteschön dann?
Haltet euch aber nicht zu lange mit Sentimentalitäten auf, denn "You Must Be Blind" sägt sämtliche Nackenwirbel genau so locker entzwei wie "Say What You Will". Zu den absoluten Highlights des Albums zählt das folgende "Too Tough Too Die", das auf unnachahmliche Weise die Coolness des Gitarrenwizards demonstriert. Die kleine Arthur Brown-Reminiszenz bei "Electric Hellfire" ist ganz nett, viel mehr hat der Track nicht zu bieten.
Dafür sind "Spread Your Wings" und das hart groovende "Been A Long Time" noch mal zwei richtige Kracher, ehe die Scheibe mit der zweiten Ballade "Dirt On The Grave" besinnlich melancholisch ausklingt. Somit hat der Zottel einmal mehr über ein Dutzend klasse Songs eingespielt und erneut bewiesen, dass er einer der besten Gitarristen und Songwriter ist und ein nicht zu unterschätzender Sänger.
1 Kommentar
Nach all den Jahren. xD Naja gut. Ich hör das Teil heut noch gern und möchte allerdings noch auf den 15. Track hinweisen, der mein Lieblingssong von Black Label Society ist: I Never Dreamed.