laut.de-Kritik
Zu viel Kopf, zu wenig Arsch.
Review von Daniel StraubTechno ist im Prinzip eine recht primitive Sache: Eine gleichmäßig kickende Bassdrum, ein paar drübergelegte Rhythmusspuren und ganz oben drauf gepackt noch einige Synthie-Sounds. Das mag für manches Ohr unterkomplex klingen. In regelmäßigen Abständen werden deshalb Versuche unternommen, Techno mit musikalischem Anspruch aufzuladen.
Das Trio Brandt Brauer Frick hat sich seit seiner Gründung 2008 genau dieser Aufgabe verschrieben. Die Musiker haben in den vergangenen Jahren ein stattliches Ensemble um sich herum versammelt, gemeinsam an der Ausformulierung ihres Hausmusik-meets-Clubmusik-Konzepts gearbeitet und dafür international großen Zuspruch erhalten.
Jetzt hat ihr Label !K7 Records die drei Musiker für die hauseigene, höchst erfolgreiche Compilation-Reihe "DJ-Kicks" verpflichtet. Also haben sich Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick für einen Tag im Berliner Club Watergate eingemietet, um dort mit reichlich Vinyls und exklusiven Dubplates im Gepäck, ihr "DJ-Kicks"-Set einzuspielen.
28 Tracks mixen die drei und bieten damit eine vielschichtigen Querschnitt durch die elektronische Musik. Deep House von Theo Parrish, Techno von Underground Resistance und Breakbeats von Cosmin TRG. Doch am Ende steht ein Set, das zu viel will und zu wenig kann.
"DJ-Kicks" von Brandt Brauer Frick überzeugt mit seiner extrem heterogenen Trackauswahl weder als reines Listening-Set und schon gar nicht als Clubset, das zum Tanzen animiert. Die vielen Breaks, die keinen Flow aufkommen lassen sind das eine, die über weite Strecken steifen Grooves der Tracks das andere Hindernis. Fazit: Zu viel Kopf, zu wenig Arsch.
1 Kommentar
Der Mix ist für mich bestens als Listening-Set geeignet, tanzbar ist das sowieso, grandioser Flow auch !!!