laut.de-Kritik
Wabernde Synthies und fette Riffs begleiten den Bass.
Review von Michael EdeleDie Holländer von Callenish Circle haben mit "My Passion//Your Pain" vor zwei Jahren ein recht gutes Album abgeliefert, das genau wie die Vorgänger irgendwo in der Schnittmenge aus Thrash und Death Metal gelagert war. Da waren sie mit ihren Landskollegen von God Dethroned eigentlich in recht guter Gesellschaft, doch jetzt soll es in eine etwas andere Richtung gehen.
Keinen Plan, was die Jungs da im In- und Outro zusammenmorsen, aber "This Day You Regret" steigt schon mal kräftig ein. Der Song thrasht mit ein paar Göteborg-Anleihen fröhlich nach vorne weg, Shouter Patrick zeigt sich relativ variabel, ohne jedoch auf Cleangesang zurück zugreifen. Von einer anderen Seite präsentieren sie sich dafür schon bei "Ignorant". Wabernde Synthies begleiten den Bass, fette Riffs wechseln sich mit interessanten Melodien ab, das ist was Neues im Callenish Circle Universum.
Die älteren Fans der Niederländer können aber zunächst wieder aufatmen, denn "Behind Lines" vertraut auf altbewährte Stärken und zieht das Tempo genau wie "Sweet Cyanide" und "As You Speak" wieder ein gutes Stück an. An "Schwarzes Licht" werden sich die Geistern allerdings deutlich scheiden, denn hier experimentiert die Band sehr viel mit Drumloops und Synthies. Die Nummer wechselt zwischen mächtigen Grooves und elektronischen Passagen hin und her und dürfte damit nicht jeden Geschmack treffen.
"Blind" fällt nicht ganz so aus dem typischen Callenish Circle-Rahmen, unterscheidet sich aber auch ein wenig vom sonstigen Sound und groovt vor allem wie die Hölle. Dabei lassen sie aber nie die Melodien außer Acht. "Guess Again" klingt mit seine Synthies vielleicht ein wenig zu sehr nach In Flames, ist aber auch kein schlechter Track, und "Self-Inflicted" muss man, bis auf den Chorus, schon beinahe als Doom-Nummer bezeichnen.
Das instrumentale "Pitch Black" bringt letztendlich wieder Ruhe in den akustischen Sturm und steht mit seinen interessanten Effekten wohl sinnbildlich für den Titel. Würde mich aber wirklich mal interessieren, was die Morse-Codes zu Beginn und zum Ende der Scheibe bedeuten ...